Der Jubiläumsweg dürfte wohl einer der schönsten Höhenwanderwege des Allgäus sein. Nicht nur führt er am beliebten Schrecksee vorbei und bietet einen Blick auf verschiedene Berggipfel, wie zum Beispiel den Hochvogel. Auch die Tier- und Pflanzenwelt, durch die er führt, ist sehr vielfältig. Da kann es schon mal sein, dass Wandernde ein Murmeltier zu Gesicht bekommen.
Für die Wanderung auf dem Jubiläumsweg sollte man sich anderthalb Tage Zeit nehmen. Es empfiehlt sich also eine Übernachtung im Prinz-Luitpold-Haus.
In diesem Artikel erfahren Sie alles rund um den Höhenweg - von der Tour und der Dauer über die Übernachtung und die Hütten bis hin zu verschiedenen Startpunkten im Tal.
Lesen Sie auch: Das sind die fünf höchstgelegenen Hütten im Allgäu
Folgende Fragen zum Jubiläumsweg werden im Artikel beantwortet:
- Was ist der Jubiläumsweg?
- Wann ist der ideale Zeitpunkt für eine Wanderung auf den Jubiläumsweg?
- Wie lange dauert die Wanderung über den Jubiläumsweg?
- Welche Gipfel kann man rund um den Jubiläumsweg besteigen?
- Was sollte man beim Gepäck für eine Wanderung auf dem Jubiläumsweg beachten?
Was ist der Jubiläumsweg?
Der Jubiläumsweg ist ein hochalpiner Wanderweg in den Allgäuer Alpen. Er verläuft an der Grenze zu Tirol, ein Mal während der Wanderung überquert man diese Grenze, der letzte Abschnitt befindet sich wiederum in Deutschland. Der Weg beginnt offiziell an der Willersalpe (auf circa 1450 Metern Höhe) und endet am Prinz-Luitpold-Haus (auf circa 1850 Metern Höhe). Damit umfasst er gut 18 Kilometer.
Wegen dieser Länge erfordert der Jubiläumsweg eine gute Kondition. Und das obwohl man sich während der Wanderung fast durchgehend in einer relativ gleichbleibenden Höhe von 1800 bis 2000 Metern befindet.
Der Höhenweg führt am beliebten Schrecksee vorbei und kann um zahlreiche unterschiedliche Gipfel erweitert werden (siehe unten). Den Namen Jubiläumsweg erhielt er von der DAV-Sektion Allgäu Immenstadt, die den Wanderweg anlässlich ihres 25-jähriges Bestehens in den Jahren 1888 und 1889 anlegte.
Lesen Sie auch: Das sind die 5 schönsten Bergseen im Allgäu
Wann ist der ideale Zeitpunkt für eine Wanderung auf den Jubiläumsweg?
Den Jubiläumsweg begeht man am besten zwischen August und Oktober - also sobald der Schnee in den Hochalpen gänzlich geschmolzen ist und bevor neuer fällt. Gerade wenn die Tour um einen höheren Gipfel erweitert wird, ist zu bedenken, dass teilweise bis in den Spätsommer hinein Schnee liegt. An diesen Stellen gilt äußerste Vorsicht.
Wie lange dauert die Wanderung über den Jubiläumsweg?
Für die Wanderung über den Jubiläumsweg sollten etwa ein bis zwei Tage eingeplant werden. Gestartet werden kann in Hinterstein oder im Tannheimer Tal im Dorf Zöblen (Tirol). Von beiden Orten aus dauert die Tour etwa acht bis zehn Stunden.
Um sie in mehrere Etappen aufzuteilen, wird empfohlen, im Prinz-Luitpold-Haus zu übernachten. Normalerweise kann auch auf der Willersalpe (1,5 Stunden von Hinterstein entfernt) genächtigt werden. Wegen Personalmangels ist dies aber laut der Betreiber in der Wandersaison 2024 nicht möglich. Bewirtet ist die Hütte derzeit trotzdem.
Das Prinz-Luitpold Haus ist der Endpunkt des Jubiläumswegs und eignet sich daher für eine Übernachtung vor der zweiten Etappe der Wanderung. Es bietet um die 160 Schlafplätze, davon 48 Betten. Eine Übernachtung im Matratzenlager kostet je nach Alter zwischen 19 und 27 Euro, für DAV-Mitglieder in etwa die Hälfte des Preises, sieben bis 15 Euro. Wer in einem Mehrbettzimmer schlafen möchte, zahlt zwischen 20 und 37 Euro (DAV-Mitglieder zwischen acht und 25 Euro).
Eine Reservierung ist unbedingt erforderlich und erfolgt über das DAV-Reservierungssystem.
Welche Gipfel kann man rund um den Jubiläumsweg besteigen?
Vom Jubiläumsweg aus sind viele Gipfel zu erreichen und es gibt somit zahlreiche verschiedene Möglichkeiten die Wanderung über den Höhenweg zu erweitern. Die folgende Liste bietet lediglich Vorschläge und hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wer mehrere Gipfel besteigen möchte, sollte eventuell mehrere Nächte in den Bergen einplanen.
- Rauhorn
- Gaishorn
- Zirleseck (von Willersalpe aus)
- Kugelhorn
- Kirchendachsattel (Schrecksee)
- Kastenkopf
- Lahnerkopf und Lahnerscharte
- Schänzlespitze
- Schäntzlekopf
- Lärchwand
- Fuchskarspitze
- Hochvogel (von Prinz-Luitpold-Haus aus)
- Glasfelderkopf (von Prinz-Luitpold-Haus aus)
- Kesselspitz (von Prinz-Luitpold-Haus aus)
- Balkenscharte (von Prinz-Luitpold-Haus aus)
- Wiedemerkopf (von Prinz-Luitpold-Haus aus)
Bitte beachten Sie, dass der Großteil dieser Wanderungen gefährlich werden kann und hohe Trittsicherheit sowie gute Kondition erfordert. An vielen Stellen befinden sich Stahlseile und Wandernde sollten hier schwindelfrei sein.
Was sollte man beim Gepäck für eine Wanderung auf dem Jubiläumsweg beachten?
Generell gilt, dass weniger geübte Bergsteiger beachten sollten, dass der Jubiläumsweg einiges an Ausdauer erfordert. Für Geübte ist die Wanderung verhältnismäßig leicht. Streckenweise sind die Wege zur Sicherung mit Stahlseilen versehen.
Wichtig ist, diesbezüglich auf die nötige Ausrüstung, vor allem festes Schuhwerk, zu achten. Zudem sollten Wandernde ausreichend Verpflegung einpacken. Unterwegs gibt es keine Zwischenunterkünfte oder Wasserstellen. Insbesondere genug Flüssigkeit sollte man also dabei haben (gerade an heißen Sommertagen).
Was Sie sonst bei einer umfangreichen Wanderung mitnehmen sollten, erfahren Sie hier. Welchen unnötigen Ballast Sie zu Hause lassen können, lesen Sie in einem Gespräch mit dem DAV.
Alle wichtigen aktuellen Nachrichten aus dem Allgäu gibt es jederzeit hier.