Die Signale sind überdeutlich: Engagierte Katholikinnen und Katholiken aus dem Allgäu wollen, dass sich ihre Kirche verändert. So werden beispielsweise „längst überfällige Reformen“ eingefordert. Ein Ehrenamtlicher aus Kempten sagt, dass ihn die aktuellen Geschehnisse traurig machten und er sich teilweise für seine Kirche schäme. Ein Gutachten zu sexuellem Missbrauch im Erzbistum München und Freising hat diese Diskussionen ausgelöst und erschüttert die katholische Kirche. Es kommt zum Schluss, dass Missbrauchsfälle in der Diözese über Jahrzehnte nicht angemessen behandelt wurden. Dem einstigen Erzbischof Joseph Ratzinger und heutigen emeritierten Papst Benedikt XVI. wirft es Fehlverhalten vor. In vielen Orten steigt die Zahl der Kirchenaustritte. Auch aus der Kirche selbst mehren sich Stimmen, dass Veränderungen unausweichlich seien. Beim Synodalen Weg, dem Reformprozess der katholischen Kirche, wurde am Wochenende gefordert, dass Priester nicht mehr zölibatär leben müssen und Frauenrechte gestärkt werden.
Katholische Kirche