Eishockey ESV Kaufbeuren

Auf der Zielgeraden abgefangen - ESVK rutscht in der Tabelle ab

Der junge Ravensburger Goalie Jonas Stettmer hielt fast alles, was auf sein Tor kam, da mühte sich der ESVK (in Gelb von links) mit Markus Lillich und Jere Laaksonen fast vergeblich. Am Ende verloren die Joker 1:2 und Platz zwei an die Towerstars.

Der junge Ravensburger Goalie Jonas Stettmer hielt fast alles, was auf sein Tor kam, da mühte sich der ESVK (in Gelb von links) mit Markus Lillich und Jere Laaksonen fast vergeblich. Am Ende verloren die Joker 1:2 und Platz zwei an die Towerstars.

Bild: Florian Wolf

Der junge Ravensburger Goalie Jonas Stettmer hielt fast alles, was auf sein Tor kam, da mühte sich der ESVK (in Gelb von links) mit Markus Lillich und Jere Laaksonen fast vergeblich. Am Ende verloren die Joker 1:2 und Platz zwei an die Towerstars.

Bild: Florian Wolf

Der Showdown zwischen dem ESV Kaufbeuren und den Towerstars geht mit 2:1 haarscharf an die Ravensburger. Damit verlieren die Joker auch Platz zwei an die Gastgeber.
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Von Thorsten Kern
06.03.2023 | Stand: 16:00 Uhr

Nach einem dramatischen Showdown um Platz zwei zum Ende der Hauptrunde in der Deutschen Eishockey-Liga 2 gratulierte Marko Raita seinem Gegenüber Peter Russell. „Glückwunsch zum Sieg und Glückwunsch zu Platz zwei“, sagte der Trainer des ESV Kaufbeuren am Sonntagabend in der Ravensburger CHG-Arena zum Towerstars-Trainer. Raita blieb sportlich fair, musste aber mehrmals schlucken. Denn seine Mannschaft hatte alle Chancen, die Hauptrunde als Zweiter zu beenden, hatte diese aber nicht genutzt.

Schwarzer Freitag als Handicap

Da war vor allem die Vorstellung am Freitagabend zu Hause. Mit 1:8 ging der ESVK gegen die Heilbronner Falken unter. Hätte Kaufbeuren diese Partie gewonnen, hätten sie mit drei Punkten Vorsprung ganz entspannt ins finale Duell nach Ravensburg fahren können. Denn die Towerstars ihrerseits hatten zum einen das deutlich schlechtere Torverhältnis und zum anderen am Freitag bei den Lausitzer Füchsen auch nur einen Punkt geholt. So aber standen die Derbyrivalen zu Spielbeginn beide bei 90 Punkten. „Das kann man eigentlich nicht als Drehbuch schreiben“, sagte Russell. „Ein Derby zum Abschluss der Hauptrunde und ein direktes Duell um Platz zwei. Das war fantastisch!“

Platz drei ist gut - aber bitter

Ganz so fantastisch fand es Raita hinterher nicht mehr – trotz aller fairer Gratulationen. „Wir wollten hier Platz zwei verteidigen“, sagte der ESVK-Trainer. „Wenn man fast die ganze Saison über Zweiter ist und diesen Platz am letzten Spieltag abgeben muss, dann ist das schon bitter“, haderte er. Platz drei sei für den Verein zwar eine gute Platzierung. Aber mehr war eben durchaus möglich. Auch im stimmungsvollen, energiegeladenen und hochklassigen Derby in der ausverkauften Ravensburger Arena. Kaufbeuren spielte gut, und zwar viel besser als am Freitag. „Vor allem in der zweiten Hälfte des Spiels hat Kaufbeuren das Tempo angezogen“, lobte Russell.

ESVK nutzt seine Chancen nicht

Doch die Allgäuer nutzten ihre Chancen nicht. Mal verzogen die Kaufbeurer ihre Schüsse, mal waren Ravensburger dazwischen und blockten die Scheibe – oder dem ESVK stand Jonas Stettmer im Weg. Der junge Goalie der Towerstars erwischte einen Sahnetag. Herausragend war etwa seine Parade bei einem Konter der Kaufbeurer – den Schuss von Max Oswald, der am rechten Pfosten völlig frei stand, fing Stettmer sensationell. „Es war ein enges Spiel, im zweiten Drittel haben wir eigentlich die Kontrolle übernommen“, sagte Raita.

Das erste Gegentor war ärgerlich

Eigentlich. Doch dann hatten die Towerstars bei einem Konter durch Josh MacDonald die Führung erzielt und legten kurz darauf in Überzahl das 2:0 nach. Fabian Koziol traf nur noch zum 1:2. Speziell mit dem ersten Gegentor haderte Raita. „Das erste Tor nach einem individuellen Fehler zu bekommen, ist ärgerlich“, meinte Kaufbeurens Coach. Denn dem Treffer war ein Fehlpass des ESVK an der offensiven blauen Linie vorausgegangen.

Dennoch bleibt auch Stolz

Gänzlich unzufrieden mit seiner Mannschaft war Raita aber trotz der Derbyniederlage und dem Abrutschen auf Rang drei nicht. „Ich bin sehr stolz auf das Team, weil die Spieler alles versucht haben, Platz zwei noch zu verteidigen.“ Nur gereicht hat es eben nicht.

Ab 15. März gegen Bad Nauheim

So spielen die Kaufbeurer nun ab dem 15. März im Playoff-Viertelfinale gegen den EC Bad Nauheim. Dann will Raita nach den Partien wieder Gratulationen vom Gegner bekommen – aber lieber nur bei Siegen.