Ion Gaimer (in Rot) behielt im letzten Kampf des Abends gegen Jürgen Fürst die Nerven und sicherte dem TSV Westendorf den Sieg.
Bild: Harald Langer
Ion Gaimer (in Rot) behielt im letzten Kampf des Abends gegen Jürgen Fürst die Nerven und sicherte dem TSV Westendorf den Sieg.
Bild: Harald Langer
Schon im Vorfeld des Duells gegen den SC Oberölsbach sagte Matthias Einsle einen ganz knappen Verlauf voraus. Der Freistil-Cheftrainer des TSV Westendorf sollte recht behalten. Und dass der Kampf erst in der letzten Begegnung des Abends entschieden wurde, machte das Aufeinandertreffen der Kontrahenten richtig spannend. Der TSV gewann in der Oberliga hauchdünn mit 17:16.
Fabian Schmitt, der neben seinem Engagement als Coach der Oberpfälzer noch für den Bundesligisten SV Wacker Burghausen im leichtesten Limit auf die Matte geht, sagte angesichts der Heimstärke des TSV Westendorf erfreut: „Meine Jungs haben super gekämpft. Ich bin top zufrieden. Wir können mit erhobenem Haupt nach Hause fahren.“ Aber als Laufkundschaft sehen die Athleten aus dem Ostallgäuer Ringerdorf den SCO auch schon längst nicht mehr. Dass die ringen können, haben sie auch am Samstag in der Sparkassen-Arena im Bürgerhaus Alpenblick bewiesen. Zur Pause führten die Gäste überraschend mit 9:6.
Auch deshalb überraschend, weil sie zwei Schultersiege und damit acht Punkte einfuhren, die so gar nicht aus Sicht der Westendorfer eingeplant waren. Oleksandr Eftekhari verlor im Halbschwergewicht gegen Pascal Hampel trotz zwischenzeitlicher Führung. Auch Nasrat Nasratzada (66 kg, Freistil) stand gegen die ausländische Verstärkung Taras Markovych auf verlorenem Posten und wurde auf beide Schultern gedrückt. Einen sicher geglaubten Einzelsieg verschenkte Felix Kiyek im Schwergewicht. 5:1 führte der Bronzemedaillengewinner der deutschen Einzelmeisterschaft von 2023 gegen Patrik Fanderl, als der Oberölsbacher nach einer Aktion eine Vierer-Wertung zugesprochen bekam. Aufgrund dieser höheren Wertung gewann der beim Stand von 5:5 deshalb auch den Kampf.
Aber im ersten Durchgang war wieder einmal auf die Steiner-Brüder Verlass: Niklas (57 kg, Freistil) gewann mit 5:2 gegen Salman Kaschijew, während Michael (61 kg, Griechisch-römisch) gar einen überraschenden Schultersieg gegen Fabian Meier gelandet hat. Nach der Pause baute Oberölsbach dank eines weiteren Erfolgs seine Führung auf 13:6 aus, weil Philipp Reiner (86 kg, Greco) die Begegnung technisch gegen Neuzugang Thomas Kramer abgeben musste. Doch mit dem erwartenden Sieg von Avgustin Spasov (71 kg) über Felix Leinweber startete Westendorf seine Aufholjagd.
Ein furioses Comeback feierte Simon Einsle im Limit bis 80 Kilo. Wochenlang war er verletzt, zwang aber Clemens Seidler mit 9:1-Wertungspunkten in die Knie, sodass es vor den letzten Duellen im Weltergewicht 13:13 stand. Freistiler Daniel Joachim kämpfte verbissen gegen Rotislav Leicht – die 0:8-Niederlage konnte er nicht verhindern. Nun lag es an Ion Gaimer, der im Schlusskampf alles klarmachte und den TSV auf die Siegerstraße geführt hat. „Ich bin froh, dass wir heute gewonnen haben“, sagt der mittlerweile 42-jährige Greco-Spezialist. Sein Cheftrainer Maximilian Goßner war nach dem Kampf sehr angetan. Für ihn war auch Simon Einsle Matchwinner des Abends. „Clemens Seidler ist ein ziemlich unangenehmer Gegner. Dass Simon gegen ihn sogar drei Mannschaftspunkte geholt hat, ist richtig stark.“
Westendorf liegt derzeit mit 4:2-Punkten auf Rang vier und ist am kommenden Samstag erneut Gastgeber – dieses Mal von Aufsteiger ASV Hof.