Kurioser Fall in Kaufbeuren

Geldwäsche statt Nebenjob? Kryptowährungen bringen Kaufbeurer in Not

Kryptowährungen sind digitale Zahlungemittel. Bei Transaktionen ist Vorsicht geboten.

Kryptowährungen sind digitale Zahlungemittel. Bei Transaktionen ist Vorsicht geboten.

Bild: Marijan Murat, dpa (Symbolbild)

Kryptowährungen sind digitale Zahlungemittel. Bei Transaktionen ist Vorsicht geboten.

Bild: Marijan Murat, dpa (Symbolbild)

Fallstricke in der digitalen Finanzwelt: Ein Mann in Kaufbeuren stellt einem Unternehmen sein Girokonto zur Verfügung. Nun wird gegen ihn ermittelt.
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Von Allgäuer Zeitung Redaktion
10.05.2022 | Stand: 11:04 Uhr

Wie schnell man als unbescholtener Bürger in den Verdacht der Geldwäsche kommen kann, zeigt ein Fall, der sich in der Region zugetragen hat. Wie die Polizei berichtet, ist ein 38-jähriger Mann bei der Polizei in Kaufbeuren vorstellig geworden, da er den Verdacht hegte, in Geldwäschegeschäfte verwickelt worden zu sein. Die ersten Ermittlungen der Kriminalpolizei ergaben, dass er im Internet nach einer Nebenbeschäftigung gesucht hatte und dabei auf einer Internetseite auf ein lohnend erscheinendes Angebot stieß.

Girokonto für Geldtransfers

Zunächst sollte er demnach sein deutsches Girokonto zur Verfügung stellen, um im Auftrag der Firma Gelder von Anlegern in Kryptowährungen (eine Währung in digitaler Form) umzuwandeln und auf sogenannte Wallets weiter zu transferieren. Dabei handelt es sich um Tools für Online-Zahlungen, meist in Form einer App auf dem Smartphone.

Als Provision für jede Transaktion wurden ihm fünf Prozent der Transaktionssumme versprochen. Nach der Kontaktaufnahme mit den Hintermännern über einen Messengerdienst begann eine Einlernphase, in welcher der 38-Jährige durch diese Hintermänner für den Umgang mit Kryptowährungen geschult werden sollte.

Nach der Schulung kam der Geldbetrag

Als diese Schulungen erfolgreich abgeschlossen waren, sei ein niedriger fünfstelliger Eurobetrag auf seinem Konto eingegangen, berichtet die Polizei weiter. Dieses Geld habe er anschließend nach Anleitung der Hintermänner auf verschiedene Kryptowährungskonten ins Ausland überwiesen.

Die Polizei geht davon aus, dass dieses Geld aus kriminell erwirtschaftetem Vermögen stammt. „Die illegale Herkunft des Geldes sollte auf diese Weise verschleiert werden“, so die Beamten. Die Polizei ermittelt nun gegen den 38-jährigen Mann. Aus strafrechtlicher Sicht sind bei solchen Delikten Geld- oder sogar Gefängnisstrafen möglich.

Wovor die Polizei warnt

Die Polizei warnt ausdrücklich davor, das eigene Konto vermeintlichen Finanzunternehmen zum Weitertransfer von Geldern zur Verfügung zu stellen. Letztlich handele es sich dabei wahrscheinlich um Maschen zur Geldwäsche.

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