Eishockey Kaufbeuren

Große Kulisse - 1500 Zuschauer bei Benefizspiel in Kaufbeuren

Fast wie bei den Joker: Rund 1500 Zuschauer machten Stimmung beim Benefizspiel zwischen der FOS/BOS (in den Rot-gelben ESVK-Trikots) und dem Jakob-Brucker-Gymnasium.

Fast wie bei den Joker: Rund 1500 Zuschauer machten Stimmung beim Benefizspiel zwischen der FOS/BOS (in den Rot-gelben ESVK-Trikots) und dem Jakob-Brucker-Gymnasium.

Bild: Mathias Wild

Fast wie bei den Joker: Rund 1500 Zuschauer machten Stimmung beim Benefizspiel zwischen der FOS/BOS (in den Rot-gelben ESVK-Trikots) und dem Jakob-Brucker-Gymnasium.

Bild: Mathias Wild

Vor rund 1500 Zuschauern spielen das Jakob-Brucker-Gymnasium und die FOS/BOS für die Erdbebenopfer. Über 7500 Euro kommen beim Eishockeyspiel im Eisstadion zusammen.
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Von Werner Pohl
18.02.2023 | Stand: 11:57 Uhr

1500 Zuschauer sahen am Donnerstagvormittag in der Erdgas Schwaben Arena eine torreiche Eishockey-Partie. Zwei Teams vom Jakob-Brucker-Gymnasium und der FOS/BOS Kaufbeuren spielten für einen guten Zweck. 7.500 Euro kamen am Ende zusammen, die an Humedica übergeben wurden, damit die Hilfsorganisation Erdbebenopfern in der Türkei und Syrien helfen kann.

Die Idee des Anton Schreiner

Die Idee kam aus Schülerkreisen: Anton Schreiner, Schüler der FOS und gerade Praktikant am JBG, äußerte sie, als er von dem furchtbaren Ereignis in der Türkei und Syrien erfahren hatte. Bernd Dössinger, Schulleitungsmitglied am JBG und bekennender Eishockeyfan, nahm sie begeistert auf. Die Schulleiter und Akteure stimmten zu. Nachdem auch der ESV Kaufbeuren und die Stadt als Träger des Stadions sich mit der Idee angefreundet hatten, nahm der kühne Plan Gestalt an.

Humedica versorgt 6.000 Menschen

Am Donnerstag war es dann soweit. Schüler und Schülerinnen beider Lager bevölkerten die Eishalle, dazu auch eine Reihe externer Interessenten – insgesamt rund 1500 Zuschauer. In professioneller und launiger Manier begrüßte Dössinger Teams und Zuschauer und bedankte sich bei allen, die das Ereignis möglich gemacht hatten – die beiden Schulleiter Björn Mellies (FOS/BOS) und Christof Walter (JBG) schlossen sich an. Susanne Engelhard von Humedica stellte zudem die aktuelle Lage im Erdbebengebiet vor. Die Kaufbeurer Hilfsorganisation widme sich derzeit vornehmlich der Versorgung von bis zu 6000 Menschen, die durch die Katastrophe obdachlos geworden sind.

Die Schiedsrichter sind Joker

Freundlichen Beifall gab es sogar für die Schiedsrichter. Diese wurden aber auch von drei aktuellen ESVK-Profis und ehemaligen Schülern der beiden Bildungseinrichtungen gestellt: Phillip Bidoul, Max Oswald und Alexander Thiel. Die betonten, stolz auf ihre früheren Schulen zu sein, und überreichten einen signierten Schläger und zwei Trikots, deren Versteigerungserlös ebenfalls der guten Sache dienen sollte.

Viele ESVK-Nachsspieler dabei

Diejenigen, die vielleicht geglaubt hatten, dass es sich dabei um ein Alibi-Event ohne sportlichen Wert handeln würde, sahen sich dann vom Gegenteil überzeugt. Beide Teams hatten etliche Akteure aus den Nachwuchsmannschaften des ESVK im Aufgebot. Zu Spielbeginn war die FOS /BOS im Vorteil – selbst die beiden Coaches der JBG, Matthias Mayer und Simon Spiegler, sowie Ex–Kollege und Kaufbeurer Eishockey-Legende Heiner Römer konnten das zunächst nicht ausgleichen. Nach acht Minuten stand es 3:0. Umgekehrt zeichnete sich der Torhüter der FOS/BOS aus und ließ Maximilian Stöhr (U17 ESVK) oder Römer bis zur Halbzeit (1:3) mehrfach verzweifeln.

In der gab es musikalische Unterhaltung durch das Bläserquintett der „Brucker–Brass“ und dem Percussion Ensemble. Danach hatte die FOS/BOS eine Torfrau im Kasten. An ihr lag es nicht, dass sich das Blatt zunächst wendete: 5:3-Führung für das JBG, was den stimmgewaltigen Anhang, der ganz im Stile der Joker–Fanclubs in der Heimkurve hinter dem Tor agierte, sicht- und hörbar erfreute. Doch die FOS/BOS kam zurück – und beim Stand von 5:5 musste JBG-Keeper Josef Dolezal noch einen Penalty entschärfen.

Fans feiern beide Teams

Doch damit noch nicht genug der Dramatik, praktisch in letzter Sekunde erzielte die FOS/BOS doch noch einen Treffer, der aber, weil mit einer sichtbaren Kickbewegung des Schlittschuhs erzielt, nicht anerkannt wurde. So blieb es beim 5:5. Der Fanclub des JBG verabschiedete beide Teams in der Heimkurve – beide, wohlgemerkt!

Obdachloser Oberbürgermeister im Eisstadion

Oberbürgermeister Stefan Bosse, gerade durch den Rathaussturm obdachlos, beendete die Veranstaltung offiziell. Er betonte die beiden gegensätzlichen Aspekte, das Spiel selbst und dessen Zweck. Und für den kamen inklusive vorheriger Spenden und des Kuchenbüffets (etwa 550 Euro) eine Summe von 7.777.77 Euro zusammen. Alles in allem ein mehr als gelungenes Ereignis, für das sich der Ausfall zweier Schulstunden, am Tag vor dem Zwischenzeugnis, sicher rechtfertigen lässt – auch aus pädagogischer Sicht.

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