„Ein Desaster“ sei das Jahr 2021 für die Kaufbeurer Kleinkunstbühne Podium gewesen, berichtete deren Chef Peter Brosche am Silvesterabend. Glücklicherweise hätten viele Unterstützer und das treue Publikum dafür gesorgt, dass der Betrieb trotz Corona irgendwie weitergehen konnte. Doch rentabel könne das Podium angesichts einer maximalen Belegung von einem Viertel der Sitzplätze nicht arbeiten. Auf den traditionellen Kabarettabend zum Jahresende wollten man trotzdem nicht schon wieder verzichten – auch wenn Brosche im Stadtsaal nur 120 statt der sonst üblichen 520 Besucher begrüßen konnte. Dann gehörte die Bühne aber den Kabarettisten Anka Zink und Robert Griess, die ihre „Jahresendabrechnung“ präsentierten. Die Künstler griffen sogleich die Vorlage von Brosche auf und forderten: „Let’s make Live-Kultur great again! Bleiben Sie dran! Ausreden zählen nicht!“ In ihrer satirischen Jahresbilanz beschäftigten sich die beiden zur großen Erheiterung des Publikums mit allerlei Ereignissen, die 2021 geprägt haben. Da waren etwa die Machtwechsel in den USA und in Deutschland mit einer hierzulande nach 16 Jahren Regentschaft („fast doppelt so lange wie Nordkoreas Kim Jong-un“) skandalfrei und verlockungsresistent aus dem Amt geschiedenen Angela Merkel. Ihr Nachfolger wurde der „bulgarische Synchronschwimmer“ Olaf Scholz nach einem Wahlkampf der Entschuldigungen für frisierte Biographien, abgeschriebene Bücher und Lacher an der absolut unpassenden Stelle.
Silvesterkabarett