Eingeschlagen: Vier Minuten vor dem Spielende kassierte Kaufbeuren den 2:2-Ausgleich. Doch die Joker schlugen zurück. Zwei Minuten später schoss Joey Lewis (ganz rechts) den Siegtreffer für den ESVK.
Bild: Andreas Chuc
Eingeschlagen: Vier Minuten vor dem Spielende kassierte Kaufbeuren den 2:2-Ausgleich. Doch die Joker schlugen zurück. Zwei Minuten später schoss Joey Lewis (ganz rechts) den Siegtreffer für den ESVK.
Bild: Andreas Chuc
Bad Nauheim, später Sonntagabend. Im Treppenhaus des Funktionstrakts kreuzten sich nach der Pressekonferenz die Wege von Kaufbeurens Headcoach Marko Raita und Adam Mitchell, dem Assistenztrainer der Roten Teufel. Der herzlichen Umarmung folgte ein kurzer Small Talk. In Frankfurt hatten der Finne und der Deutsch-Kanadier von 2018 bis 2021 erfolgreich zusammengearbeitet.
Als Raita kurze Zeit später mit zufriedener Miene in Richtung Mannschaftsbus des ESVK entschwand, passierte das in der Gewissheit, die direkte Play-off-Qualifikation unter Dach und Fach zu haben. Ein Platz unter den Top-Six ist den Jokern fünf Spiele vor dem DEL2-Hauptrundenende nicht mehr zu nehmen. „Das war ein hartes Match. Heute mit Happy End für uns“, sagte der 43-Jährige nach dem knappen 3:2-Erfolg (0:1, 2:0, 1:1) in der Wetterau.
Für die Hessen geht es jetzt in die „Woche der Wahrheit“, wie es Trainer Harry Lange formulierte. Gegen den Rangachten Freiburg und beim punktgleichen Siebten in Landshut trifft Bad Nauheim auf die unmittelbaren Verfolger. Nach Niederbayern rollt ein Sonderzug mit 700 EC-Fans an Bord.
Kaufbeuren musste in Hessen auf John Lammers, der diesmal als überzähliger Kontingent-Profi aus dem Kader rotiert war, Yannik Burghart (Tumor-Operation) und die verletzten Defensivkräfte Tomas Schmidt, Fabian Koziol und Simon Schütz verzichten. Letztgenannter war am Freitag mit einer Unterkörperblessur aus der Partie gegen Regensburg herausgegangen. „Schmidt und Koziol sind in dosierter Form im Training. Wir hoffen, dass sie, genau wie Schütz, in den Play-offs ins Lineup zurückkommen“, äußerte sich Raita auf Nachfrage, wann mit dem Defensiv-Trio zu rechnen ist.
Erster Angriff – 1:0 (2. Minute). Für den ersten Tusch am Fastnacht-Sonntag sorgten indes die Kurstädter. Top-Scorer Tim Coffman traf früh. „Viele Angriffe, viel Tempo. Da hatten die Nauheimer das Momentum“, analysierte Marko Raita, dessen Mannschaft im zweiten Drittel dominiert und druckvoll nach vorne gespielt hatte – und auch durch Nicolas Appendino (31.) und Markus Schweiger (39.) das Ergebnis drehte.
Attacke hieß dann die Devise der Gastgeber, die ohne Ex-Joker Tobias Wörle (Saisonaus nach Schulter-Operation), Marc El-Sayed (Unterarmbruch), Jerry Pollastrone (Muskelfaserriss) sowie Daniel Weiß (Oberkörperverletzung) angetreten waren, im Schlussdurchgang. „Vielleicht waren wir da etwas zu passiv“, meinte Raita. Erst hatte Daniel Fießinger die kanadische EC-Neuverpflichtung Grayson Pawlenchuk gestoppt, der sein Debüt im Trikot der Roten Teufel feierte, doch dann belohnte Landsmann Taylor Vause deren Bemühungen mit dem 2:2-Ausgleich (56.). Zum hessischen Partycrasher avancierte Joseph Lewis 122 Sekunden vor der finalen Sirene. Der Deutsch-Waliser überwand Torwart Felix Bick per Rebound – die eiskalte Dusche für die Rot-Weißen.
„Die Jungs haben nicht aufgehört zu spielen, und wir haben das 3:2 gemacht. Das zeigt den guten Charakter im Team. In einigen Situationen war ein bisschen das Glück auf unserer Seite“, lautete das abschließende Statement von Marko Raita.