„Unterhaltung mit Haltung“, das ist nach eigenem Bekunden die Maxime des Polit- und Musikkabarettisten Christoph Brüske. Dass er diesem Anspruch vollauf gerecht wird, bewies er bei seinem Auftritt im Podium, wo er sein aktuelles Programm „Willkommen in der Rettungsgasse“ präsentierte.
Zur 20 Zuschauerinnen und Zuschauer in der Kaufbeurer Kleinkunstbühne zugelassen
Wegen der coronabedingten Einschränkungen konnten in der Kaufbeurer Kellerbühne nur 20 Zuschauerinnen und Zuschauer Brüske in die satirische Rettungsgasse begleiten, wo er mal schnell, mal langsamer die Istzustände in Politik und Gesellschaft darstellte und gnadenlos analysierte. Doch Brüske ist leidenschaftlicher Kabarettist und so brillierte er auch vor kleinem Publikum. Begriffen wie „Alleinunterhalter“, „Streichorchester“ und „geschlossene Veranstaltung“ verlieh er angesichts der momentanen Bedingungen für Bühnenkünstler ganz neue Bedeutungen, und er betonte lächelnd: „Ich spiele auch vor leeren Sälen.“ Dann aber widmete sich Brüske seinen eigentlichen Themen und sang: „Willkommen in der Rettungsgasse. Wie gut, dass wir dazwischen passen. Auch ich bin voller Ungeduld. Doch daran bin ich selber schuld.“ Immer wieder im Verlauf des Abends überzeugte der Rheinländer, der in klassischem Gesang ausgebildet ist, musikalisch mit Eigenkompositionen und Coverversionen. „Freiheit“ von Marius Müller-Westernhagen etwa versah er mit eigenen Texten und verlieh dem Thema dadurch das gewisse Etwas.