Grüne Politik ist in den eigenen Reihen nicht unumstritten: die Basis vor dem Frühjahrsempfang der Kaufbeurer Grünen.
Bild: Harald Langer
Grüne Politik ist in den eigenen Reihen nicht unumstritten: die Basis vor dem Frühjahrsempfang der Kaufbeurer Grünen.
Bild: Harald Langer
Eine lockere und entspannte Atmosphäre herrschte beim Frühjahrsempfang der Grünen in der Kolping-Akademie Kaufbeuren. Vorstandssprecher Günter Matuschak freute sich über das große Interesse. „Um die Vielzahl der anstehenden Aufgaben zu bewältigen, müssen wir alle zusammenarbeiten“, sagte er. Vor der Tür gab es allerdings Protest gegen die Außenpolitik der Partei. Matuschak meinte dennoch: „Wir benötigen ein breites Miteinander in Politik und Gesellschaft.“
Sein Parteikollege Holger Jankovsky, Beauftragter für Kinder- und Jugend im Stadtrat, sprach mit Blick auf die Landtagswahl im Herbst von einer „Zeitenwende“. Jankovsky erklärte weiter: „Die Grünen sind wertkonservativ. Wir machen konservative Politik für die Bürger und nicht für uns.“ Dies sei auch die Motivation für seine Kandidatur im Oktober.
Der gelernte Krankenpfleger und Sozialbetriebswirt wolle ein Vorbild für die Jugend sein und ihre Stellung in der Gesellschaft stärken. Konkret fordert er das Wahlrecht ab 16 Jahren. Besonders am Herzen liege ihm die Situation in der Pflege und im sozialen Bereich. Hier bestehe dringender Handlungsbedarf.
Zweiter Bürgermeister Oliver Schill gab bei der Veranstaltung einen Einblick in die Arbeit im Kaufbeurer Rathaus. Besonders hob er den Beschluss zur Sanierung der Hüttenstraße in Neugablonz hervor. Dort gebe es künftig mehr Grünflächen und weniger Parkplätze. Dieses Konzept werde neuer Standard im Kaufbeurer Straßenbau sein.
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Erfreut zeigte sich Schill über die angenehme Atmosphäre im Stadtrat. Seit der Kommunalwahl sei es gelungen, Politik in neuem Stil zu machen. Die Zusammenarbeit mit den anderen Fraktionen sei geprägt von Respekt und einem guten Miteinander. Als eines der größeren Projekte auf der Agenda nannte Schill die Neugestaltung des Bürgerplatzes in Neugablonz. Dort sei eine Veranstaltungsterrasse geplant.
Fehlende Weitsicht in der Politik beklagte der Fraktionsvorsitzende der Grünen im bayerischen Landtag, Ludwig Hartmann. „Weitsicht und Markus Söder schließen sich aus“, spottete er. Die CSU habe die Windkraft ausgebremst. Wind und Sonne sind für Hartmann aber die Garanten der Energiewende und sollten deshalb ausgebaut werden.
„Beim Klimaschutz muss jeder etwas tun“, mahnte er. Auch dem sinkenden Grundwasserspiegel und dem Flächenverbrauch müsse man mit geeigneten Mitteln entgegenwirken. Mehr in die Höhe statt in die Breite zu bauen, könnte hier ein erster Ansatz sein, sagte der Landtagsabgeordnete. Leo und Jakob Link sorgten mit jazzigen Klängen für musikalische Unterhaltung.
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