In den Kaufbeurer Blasiusturm soll ein Riese einen Nagel geschlagen haben.
Bild: Christoph Jorda (Foto),Thomas Garmatsch (Illustration)
In den Kaufbeurer Blasiusturm soll ein Riese einen Nagel geschlagen haben.
Bild: Christoph Jorda (Foto),Thomas Garmatsch (Illustration)
Zu kaum einer Zeit im Jahr passen Legenden und Anekdoten so gut wie zu den Tagen vor Weihnachten. Deswegen füllen wir unseren Adventskalender heuer mit Erzählungen. Die stehen so vielleicht nicht in den Geschichtsbüchern, aber lassen Sie, liebe Leserinnen und Leser, in so manches Kaufbeurer Geheimnis eintauchen.
Sie ragen hoch über der Stadt auf, sind Wahrzeichen und haben einige Geschichten zu erzählen. Wenn es um die Kaufbeurer Türme geht, schlüpft Simone Dopfer von der Kulturwerkstatt erneut in die Rolle von Frau Maierhof, Geschäftsführerin des Geschichtenladens im Kaisergäßchen.
Wer sich den Blasiusturm genau anschaut, könne einen silbernen Nagel in der Sonne blitzen sehen. Den habe ein Riese in die Mauer geschlagen, „damit sich alle Kaufbeurer noch viele Hundert Jahre an ihn erinnern“, erzählt Frau Maierhof. „Vielleicht war es aber auch nur ein sehr großer Mann.“
Jahrelang warnten die Türmer die Bewohner der Stadt mit ihrem Glockengeläut, wenn Gefahr drohte, etwa Rauchschwaden über Kaufbeuren aufstiegen. Als der Fünfknopfturm einmal selbst in Flammen stand und das Wasser knapp war, hätten die Bürgerinnen und Bürger nicht lange gefackelt und ihren Turm mit Milch gelöscht, schildert Frau Maierhof. „Manche sagen sogar: mit Bier.“
Und hat in einem der Kaufbeurer Türme tatsächlich einmal eine Hexe gewohnt? Zumindest habe man am Hexenturm „nachts oft seltsame Geräusche und gruseliges Quietschen“ gehört, erzählt Frau Maierhof. Vielleicht legten die Hexen ja auch nur eine kurze Pause auf dem Weg zur Walpurgisnacht ein...
Bisher im Adventskalender erschienen: