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Kaufbeurer Amphibienretter leisten 1.000 Arbeitsstunden

Saisonabschluss

Kaufbeurer Amphibienretter leisten 1.000 Arbeitsstunden

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    Die ehrenamtlichen Amphibienretterinnen und -retter, die am Kaufbeurer Kaiserweiher aktiv waren, kamen im DAV-Kletterzentrum zu einer Abschlussveranstaltung der diesjährigen Aktion zusammen.
    Die ehrenamtlichen Amphibienretterinnen und -retter, die am Kaufbeurer Kaiserweiher aktiv waren, kamen im DAV-Kletterzentrum zu einer Abschlussveranstaltung der diesjährigen Aktion zusammen. Foto: Elisa Hanusch

    Rund 20 ehrenamtliche Amphibienretterinnen und -retter ließen im DAV-Kletterzentrum in Kaufbeuren die diesjährige Sammelaktion rund um Kröten, Frösche und Molche am Kaiserweiher Revue passieren und lernten sich bei einem veganen Imbiss näher kennen. Sowohl Oberbürgermeister Stefan Bosse als auch Thomas Frey, der Regionalreferent des Bund Naturschutz Schwaben, übermittelten per Video-Botschaft ihren Dank für den ehrenamtlichen Einsatz der Helfer. Diese hätten zusammen über 1.000 Arbeitsstunden für die Amphibienrettung geleistet. Tilman Wernicke, Sprecher der Amphibien-Arbeitsgruppe des Bund Naturschutz lobte besonders die „Ausdauer“ die Aktiven während dieser Saison, die sich aufgrund der Witterung von Ende Februar bis Mitte Juli hingezogen habe.

    Außergewöhnliche Saison

    Während dieser Zeit waren die Helfer mehrmals täglich bei „oft widrigen Wetterverhältnissen“ am Kaiserweiher unterwegs, um die Tiere über zahlreiche Hürden hinweg sicher zu ihrem Laichgewässer zu bringen. Deren Rückwanderung in die Sommerhabitate und das Ausschwärmen des Nachwuchses, der sogenannten „Hüpferlinge“, wurden ebenfalls betreut. Während die Sammler sonst zwischen diesen beiden Wanderungen einige Tage durchatmen können, sei die Hinwanderung dieses Jahr nahtlos in die Rückwanderung übergegangen. Die Amphibienzäune im Bereich des Kaiserweihers wurden heuer verlängert. Ihr Aufbau, der durch die Stadt veranlasst wird, habe mehrmals angemahnt werden müssen.

    Gesamtbestand von deutlich über 10.000 Tieren

    Trotz einiger Hürden zog Wernicke eine erfreuliche Bilanz: Rund 7.000 Amphibien, davon etwa viermal mehr Kröten als Frösche, konnten bei ihrem Weg zum Laichgewässer sicher über Straßen getragen und aus Gullys, Lichtschächten und anderen baulichen Sackgassen gerettet werden. Besonders erfreulich war die Erfassung zweier bisher nur wenig oder nicht vorkommenden Arten: Laubfrosch und Gelbbauchunke. Bei der Rückwanderung seien deutlich weniger Tiere gezählt worden. Die Differenz kann, laut Wernicke, unter anderem mit einem Verlust vieler Amphibien in den Baugebieten rund um das Gewässer erklärt werden. Die Zahl der in Sicherheit gebrachten Hüpferlinge, von denen nach ihrer fertigen Entwicklung unzählige aus dem Kaiserweiher in alle Richtungen strömen, belief sich auf etwa 44.000. So komme man beim geschätzten Gesamtbestand an Amphibien auf deutlich über 10 000 Tiere, da Jungtiere erst ab ihrem dritten Jahr zum Laichgewässer wandern und dadurch erfasst werden können.

    Gefragtes Angebot für Schülklassen

    Um diese am Kaiserweiher in solch beträchtlicher Population vorkommenden Tiere auch Kindern näher zu bringen, bot die Amphibien-Arbeitsgruppe dieses Jahr während der Hüpferlingswanderung zum ersten Mal Führungen für Schulklassen an. Die Resonanz sei größer als erwartet gewesen, und nicht allen Anfragen konnte entsprochen werden. Das Angebot soll nächste Saison aber fortgeführt werden.

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