Vogelgrippe im Ostallgäu

Tierhalter alarmiert: Geflügelpest im Ostallgäu nachgewiesen

Das Risiko für Nutzgeflügel steigt: Im Ostallgäu ist die Vogelgrippe an mehreren toten Tieren nachgewiesen worden.

Das Risiko für Nutzgeflügel steigt: Im Ostallgäu ist die Vogelgrippe an mehreren toten Tieren nachgewiesen worden.

Bild: Bernhard Weizenegger (Symbolbild)

Das Risiko für Nutzgeflügel steigt: Im Ostallgäu ist die Vogelgrippe an mehreren toten Tieren nachgewiesen worden.

Bild: Bernhard Weizenegger (Symbolbild)

Die Geflügelpest ist nun auch im Ostallgäu angekommen. Tote Tiere mit dem Erreger werden bei Jengen, Kaufbeuren und am Schlingener See gefunden.
25.05.2023 | Stand: 20:46 Uhr

An toten Lachmöwen in der Region ist die Geflügelpest nachgewiesen worden. Am Donnerstag meldete das Landratsamt Ostallgäu auf Nachfrage unserer Redaktion, dass mehrere verendete Vögel an einem Baggersee bei Jengen sowie am Bären- und Bachtelsee bei Kaufbeuren mit dem Erreger infiziert waren. Zuvor hatte bereits das Landratsamt Unterallgäu von Vogelgrippe-Fällen am Schlingener See berichtet. Dabei handelt es sich um ein Staugewässer der Wertach, die durch das Ostallgäu und Kaufbeuren fließt.

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Das Veterinäramt am Ostallgäuer Landratsamt und die Stadt Kaufbeuren warnen, dass damit das Risiko von Geflügelpest in Nutzgeflügelbeständen hoch sei. „Wegen seiner Gewässer hat die Stadt eine wichtige Bedeutung für Zug- und Wasservögel“, teilt das Kaufbeurer Rathaus mit. So könne das Virus der Geflügelpest über weite Strecken hinweg transportiert werden. Die Geflügelpest ist eine besonders schwer verlaufende Form der Aviären Influenza, an der Hühnervögel und Puten, aber auch Wassergeflügel wie Enten, Gänse und Möwen erkranken und sterben können. Singvögel und Tauben sind hingegen nur sehr selten betroffen.

Geflügelpest: Kadaver sollen gemeldet werden

Dass die Viren auf den Menschen oder Haustiere überspringen, gilt als unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich. In Deutschland gab es laut dem Robert-Koch-Institut noch keinen bestätigten Fall. Das Ostallgäuer Veterinäramt rät jedoch ab, tote Wildvögel selbstständig einzusammeln. Kadaverfunde sollten stattdessen dem Veterinäramt am Landratsamt Ostallgäu (Telefon 08342/911-214 oder E-Mail veterinaeramt@lra-oal.bayern.de) gemeldet werden, damit die Tiere sicher geborgen und untersucht werden können. „Besonders wenn mehrere Vögel an einem Fundort verendet sind, wird dringend um eine Information des Veterinäramtes gebeten“, heißt es.

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Seit Oktober 2022 seien in Bayern zehn Fälle in Geflügelhaltungen sowie eine Vielzahl an positiven Befunden bei Wildvögeln nachgewiesen worden, teilt das Veterinäramt mit. Wildlebende Vögel könnten das Virus in Haus- und Nutzgeflügelbeständen verbreiten. Deshalb ruft das Veterinäramt alle Geflügelhalter in der Region zur Vorsicht und zu sogenannten Biosicherheitsmaßnahmen zum Schutz der eigenen Vögel auf. So haben das Landratsamt und die Stadt Kaufbeuren im November 2022 mit einer weiterhin gültigen Allgemeinverfügung ein Verbot von Geflügelmärkten, Schauen und ähnlichen Veranstaltungen angeordnet sowie die Fütterung von Wildvögeln untersagt. Zudem seien alle Geflügelhalter in der Pflicht, ihre Tierhaltung mit Angabe von Namen, Anschrift, Anzahl und Standort der gehaltenen Tiere dem Veterinäramt anzuzeigen. Das gilt auch für Hobbyhaltungen mit geringer Tierzahl. In der Region Ostallgäu und Kaufbeuren sind nach Behördenangaben betroffene 1461 Betriebe gemeldet.