Ganz schön schlau

Ostallgäuer Schülerin gewinnt bei bundesweitem Mint-Wettbewerb ersten Preis

Mint-Gewinner Germaringen

Haben zusammen das Sieger-Video für einen bundesweiten Mint-Wettbewerb gedreht: die Geschwister (von links) Claudia, Andreas und Anna aus Germaringen.

Bild: Klaus Achatz

Haben zusammen das Sieger-Video für einen bundesweiten Mint-Wettbewerb gedreht: die Geschwister (von links) Claudia, Andreas und Anna aus Germaringen.

Bild: Klaus Achatz

Eine 15-jährige Germaringerin brilliert mit einem Video zu "Mint"-Phänomenen. Die Schülerin fasziniert die Wissenschaft hinter Alltagsgegenständen.
09.04.2021 | Stand: 18:11 Uhr

Sei es ein Telefon, ein Kühlschrank oder ein Kugelschreiber. Wie ausgeklügelt solche „gewöhnlichen“ Gegenstände sind, ist vielen Menschen gar nicht klar. Doch in aller Alltag stecken viele kleine Wunderwerke, die nur mithilfe von Wissen aus dem Mint-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) funktionieren können. Das zeigt die 15-jährige Anna Achatz aus Germaringen in ihrem Video zu Mint im Alltag so anschaulich, dass sie dafür bei dem bundesweiten Wettbewerb #MeinTagistMint einen der drei ersten Preise gewonnen hat. Die Jury bestand aus der Allianz für Mint-Bildung zu Hause, einer Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der Mint-Arbeitsgruppe der Kultusministerkonferenz.

„Ich fand das interessant, weil man einfach nicht weiß, wie viel Mint im Alltag steckt“, erklärt Anna den Grund, warum sie am Wettbewerb teilgenommen hat. Für das Video hat sie gemeinsam mit ihren Geschwistern Claudia und Andreas mehrere Tage lang alltägliche Dinge wie Wasser kochen und einen Kassenzettel lesen gefilmt. Dabei erklärt sie, was für komplexe Gesetze und Mechanismen aus dem Mint-Bereich hinter jeder Station stecken. Am Ende des Videos geben die drei eine klare Antwort drauf, wer „dieses Mint-Zeug“ braucht: „Du.“

Dreh der Ostallgäuerin zu Mint-Phänomenen war "anstrengend"

„Der Dreh hat Spaß gemacht, war aber auch anstrengend, weil meine Geschwister immer gelacht haben“, berichtet die Zehntklässlerin im Rückblick. Trotzdem habe sie es genossen, gemeinsam mit den beiden etwas zu unternehmen und nicht vor dem PC zu sitzen. „Meinen Bruder rumflitzen zu sehe“ war dagegen das Highlight von Schwester Claudia (13), die dem Video ihre Stimme verliehen hat. Besagter Bruder hat bei dem Dreh auch noch was gelernt: „Ich finde es spannend, wie kompliziert alltägliche Sachen sind - zum Beispiel der Mechanismus hinter einem Kugelschreiber oder wie ein Telefon funktioniert“, erklärt der 12-Jährige.

Der Sieg bei #MeinTagistMint ist nicht der erste Wettbewerbserfolg von Anna. So berichtet Vater Klaus Achatz stolz, dass seine Tochter bereits mit einem selbstbremsenden Rollator Bayernsiegerin bei „Schüler experimentieren“ geworden ist. Und nicht nur das Selbstvertrauen, das seine Kinder bei solchen Projekten gewännen, sei toll: „Sie hatten auch eine Gaudi beim Dreh“, erinnert er sich. Das Projekt war in der monotonen Pandemie-Zeit eine willkommene Abwechslung. Im Keller baut Sohn Andreas bereits eine Überraschung für das nächste „Jugend-forscht“-Projekt auf – noch darf nicht verraten werden, was genau es wird.

Schüler aus Germaringen erringt dritten Platz bei Wettbewerb

Beim diesjährigen digitalen Regionalwettbewerb von „Jugend forscht/Schüler experimentieren“ hatte Andreas bereits mit seinem Partner Jannik den dritten Platz belegt. Mit dabei waren neben Andreas und Jannik noch weitere Schüler des Gymnasiums Buchloe. Sie stellten sich an den beiden Tagen den Fragen der Jury und überzeugten dabei. So schafften es Andreas und sein Partner Jannik, abstrakte Themen aus der Mathematik und Physik mit Hilfe von selbstgebauten Modellen begreifbar zu mache. Dafür bekamen sie neben dem dritten Preis im Fachgebiet Physik auch den Sonderpreis „plusMint“.

Nicht nur die beiden Jungen waren erfolgreich. So stelle Johanna Schönau in ihrem Projekt biologisch abbaubare Kunststoffe aus Lebensmitteln her und erreichte den zweiten Preis im Fachgebiet Chemie sowie den Sonderpreis „Reset Plastic“. Ebenfalls über den zweiten Preis in Chemie kann sich Marie Rabl freuen, die in ihrer Arbeit den Vitamin C-Verlust in Lebensmitteln in Abhängigkeit von der Lagerung untersuchte. Benedikt Rauch wiederum überzeugte die Jury mit der Wirkung von Enzymen in der Biogasanlage und wurde dafür mit dem Sonderpreis „Energiewende“ ausgezeichnet.

Neben den Preisen profitierten die Teilnehmer besonders vom Spaß am Tüfteln, dem Kontakt zu Experten und der Erfahrung, sich intensiv über einen längeren Zeitraum mit einem naturwissenschaftlichen Thema auseinander zu setzen. Am Gymnasium Buchloe hofft der betreuende Lehrer Günter Czermak auch im nächsten Jahr auf viele kreative Jungforscher, die nachhaltige Ideen für die Welt von morgen entwickeln.

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