Weidenarten blühen früh und geben damit Insekten eine erste Stärkung.
Bild: Peter Roth (Symbolbild)
Weidenarten blühen früh und geben damit Insekten eine erste Stärkung.
Bild: Peter Roth (Symbolbild)
Palmkätzchen, auch Weidenkätzchen genannt, sind im Frühling und zur Osterzeit als Dekoration beliebt. Auch Wildblumen für einen schönen Strauß abzuschneiden, ist verlockend. Damit schaden die Täter aber Bienen und anderen Insekten. Darauf weist die Kreisgruppe Ostallgäu-Kaufbeuren des Bund Naturschutz in Bayern in einer Presseerklärung hin.
Gerade im Frühling bitten die Naturschützer um Rücksicht: „Wildbienen und Schmetterlinge brauchen im Moment jede Nahrungsquelle. Die blühenden Weiden oder Schlüsselblümchen sind mit ihrem Pollen und Nektar in dieser noch blütenarmen Zeit ganz wichtig“, appelliert Ilona Deckwerth, Vorsitzende der Ortsgruppe Füssen. „Genießen Sie die Schönheit der aufblühenden Natur und das Brummen und Summen an den Kätzchen am besten in der Natur“, lautet ihr Rat.
Etliche blühende Weidenarten sind für die Insekten, die schon unterwegs sind, eine wichtige Nahrungsquelle. In der freien Landschaft blühen ansonsten noch nicht allzu viele Pflanzenarten. Insbesondere die Bienen brauchen nach dem harten Winter dringend Energie für den Aufbau der Bienenvölker. Eine der wichtigsten Nahrungsquellen zu Frühlingsbeginn sind dabei die Weidenkätzchen, die bei uns gerne zum Palmsonntag geschnitten werden. Weidenblüten haben einen hohen Nährwert und versorgen die hungrigen Insekten mit wertvollem Eiweiß und Fetten. Auch Hummeln, Käfer, Schmetterlinge und andere Insektenarten und sogar einige Vogelarten wie der Zilpzalp oder Meisen nutzen sie als Nahrung, erklärt der Bund Naturschutz in seiner Mitteilung weiter.
„Für Ostersträuße sollte man also von der beliebten Salweide oder anderen Wildblumen die Finger lassen“, schreiben die Naturschützer. Auch wenn das Mitnehmen kleiner Mengen von Wildblumen grundsätzlich erlaubt ist, appelliert der Bund Naturschutz, die Pflanzen in der Natur zu lassen. Um Wildbienen und andere Insekten zu schützen, sollten Blumenfreunde für den Osterstrauß auf Forsythien zurückgreifen, so der Rat der Kreisgruppe Ostallgäu-Kaufbeuren: „Für die Wohnung können Zweige der Forsythien aufgestellt werden. Denn sie produzieren weder Nektar noch Pollen und sind für Insekten damit wertlos“, erklärt Ilona Deckwerth.
Auch Gartenbesitzer können viel für Insekten tun: Verschiedene heimische Sträucher und Kräuter, die möglichst weit über das Jahr verteilt blühen, bieten Nektar und Pollen. Im Frühjahr finden Insekten neben Weiden zum Beispiel auch Schlüsselblumen und Lungenkraut, Lerchensporn oder Sträucher wie die Kornelkirsche und die Schlehe als wichtige Nahrungsquelle.