„Es war schon eine Herausforderung“, sagt Janina Lindner, die Erste Vorsitzende des Musikvereins Irsee – und meint damit nicht die weite Fahrt nach Kleinheubach bei Aschaffenburg. Dort wurde die Kapelle nun bei einem Festakt mit der Pro-Musica-Plakette ausgezeichnet. Aber bis es soweit war, musste der Musikverein, der 2022 sein 100-jähriges Bestehen gefeiert hat, nachweisen, dass er in dieser Zeit ununterbrochen aktiv war. „Ganz schon viel Arbeit“ habe das gemacht, so Lindner, obwohl die Chronik der Irseer Blasmusik zum Jubiläum schon von Fachleuten fundiert aufgearbeitet und in einer Ausgabe der „Irseer Blätter zur Geschichte von Markt und Kloster Irsee“ veröffentlicht worden war (im Internet hier zu finden). Letztlich konnte die Kapelle den Bayerischen Musikrat aber von ihrer lückenlosen Tätigkeit seit 1922 überzeugen, und so gab es nun die Pro-Musica-Plakette, mit der der Bundespräsident Laienmusikensembles, die sich in ihrer mindestens 100-jährigen Geschichte intensiv und erfolgreich Instrumentalmusik widmen, ehrt. Bei der Verleihung in Unterfranken war die Irseer Kapelle eine von dreien, die ausgezeichnet wurden – die einzige aus dem Bereich des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes (ASM). Außerdem erhielten neun Chöre aus ganz Bayern, die ebenfalls seit einem Jahrhundert aktiv sind, das Gegenstück zur Pro-Musica-Plakette für Vokalmusik: die Zelter-Plakette.
Lohn für 100 Jahre Musik und viel Recherche