Volleyball SV Mauerstetten

All-American-Team: Allgäuer Volleyballerin unter den besten in ganz Amerika

Von Mauerstetten über Florida nach Nevada: Die ehemalige SVM-Spielerin Isabel Martin schlägt nun in Las Vegas professionell Bälle beim Volleyball auf.

Von Mauerstetten über Florida nach Nevada: Die ehemalige SVM-Spielerin Isabel Martin schlägt nun in Las Vegas professionell Bälle beim Volleyball auf.

Bild: Isabel Martin

Von Mauerstetten über Florida nach Nevada: Die ehemalige SVM-Spielerin Isabel Martin schlägt nun in Las Vegas professionell Bälle beim Volleyball auf.

Bild: Isabel Martin

Isabel Martin spielte früher in Mauerstetten, heute zählt sie zu den besten College-Spielerinnen Amerikas. Warum sie bald im Privatjet zum Spiel fliegen könnte.
##alternative##
Von Karin Sailer
11.01.2023 | Stand: 07:30 Uhr

Der SV Mauerstetten ist eine Volleyball-Hochburg im Allgäu und hat schon einige Profis herausgebracht. Auf diesem Weg ist Isabel Martin. Die 22-Jährige spielte in ihrer Jugend beim SVM – bis sie vor vier Jahren in die USA übergesiedelt ist. Nun war sie zu Besuch in ihrer Heimat – und wurde im Verein herzlich empfangen: „Wir Trainer beim SVM sind sehr stolz, dass wir an deiner Ausbildung zur Topvolleyballerin beteiligt waren“, erklärt Jugendleiterin Karin Sailer stellvertretend.

Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre elf Jahre Volleyball beim SV Mauerstetten?

Isabel Martin: Eigentlich sehr viele schöne. Anfangs haben wir noch in der kleinen Schulturnhalle trainiert. Später durfte ich auf viele Turniere und Meisterschaften mitfahren, bei der DM der U14 wurden wir sechste, und am Eltern-Kind-Turnier habe ich mit meinem Papa teilgenommen. Bei den Erwachsenen hab ich bis zur Dritten Liga gespielt, bis ich dann schließlich nach Amerika gegangen bin.

Nach dem Abi haben Sie ein Stipendium bekommen. Mit welchen Erwartungen sind Sie in die USA?

Martin: Eigentlich gar nicht so viel, ich wollte viel erleben und Erfahrungen mitnehmen. Im ersten Jahr in der Junior College-Liga in Tampa Florida bin ich gleich zur Spielerin des Jahres gewählt worden.

Isabel Martin mit ihrer Auszeichnung zur Spielerin des Jahres - in ihrem ersten Jahr am Hillsborough Community College in Florida (USA).
Isabel Martin mit ihrer Auszeichnung zur Spielerin des Jahres - in ihrem ersten Jahr am Hillsborough Community College in Florida (USA).
Bild: Martin Schiessl

Sie haben von Beginn an eine sehr erfolgreiche Zeit gehabt, ist deshalb auch die Entscheidung gefallen, dass Sie verlängern?

Martin: Die Zeit verging einfach schnell, und ich wollte mein Studium im Business Management fertigmachen. Nun werde ich im Mai meinen Bachelor machen und möchte auch noch den Master anhängen. Ich habe auch das College gewechselt, um weitere Eindrücke und Leute kennenzulernen.

Wie sieht Ihr Alltag aus?

Martin: Ich habe in einer Gemeinschaftswohnung mit drei Mitbewohnern gewohnt. Wir wurden mit Bussen zu den Spieltagen gefahren, die zwei- bis dreimal pro Woche stattfanden. In Florida waren wir nur 20 Minuten vom Strand weg, was auch sehr schön war. Wir haben die Floridameisterschaft gewonnen, nahmen an der US-Meisterschaft teil – unter etwa 32 Teams wurden wir sechste.

Jetzt sind Sie vier Jahre in den USA, was soll noch kommen?

Martin: Mittlerweile bin ich nach Las Vegas gewechselt, habe allerdings das erste Jahr wegen einer Bauchmuskelverletzung und einem gebrochenen Finger komplett pausieren müssen. Im zweiten Jahr bin ich wieder fit und richtig fokussiert gewesen, sodass ich erneut zur Spielerin des Jahres ernannt wurde. Wir durften wieder zur US-Meisterschaft, bei der ich dann unter die besten Spielerinnen in der All-American-Wertungen aufgenommen wurde.

Was sind Ihre folgenden Pläne?

Martin: Ich möchte eventuell nochmals die Uni wechseln, Angebote sind bereits da. Da wird man zum Beispiel mit Privatjets zu den Spielen geflogen und bekommt auch mehr Geld. Auf jeden Fall will ich meinen Bachelor und den Master fertigmachen.

Haben Sie da noch Zeit, das Land kennenzulernen oder an daheim zu denken?

Martin: Für Heimweh bin ich tatsächlich zu sehr beschäftigt. Ich trainiere sechs mal 2,5 Stunden, dazu kommt Krafttraining, Besprechungen und Meetings sowie die Spiele. Auch für das Studium muss ich viel lernen. Trotzdem war ich in den Spielcasinos in Las Vegas und hab viel gesehen. Auch nehme ich mir zweimal im Jahr die Zeit, um nach Deutschland zu fliegen und meine Familie zu besuchen.

Isabel Martin - hier noch im Trikot des SV Mauerstetten - gegen den TSV Sonthofen II in der Regionalliga Südost. Das Bild stammt aus dem Jahr 2017.
Isabel Martin - hier noch im Trikot des SV Mauerstetten - gegen den TSV Sonthofen II in der Regionalliga Südost. Das Bild stammt aus dem Jahr 2017.
Bild: Dominik Berchtold

Was haben Sie nach den nächsten zwei Jahren in den USA vor?

Martin: Ich will auf jeden Fall noch einmal Erste Liga spielen, entweder in Italien, Frankreich oder auch in Deutschland, ich bin da für alles offen. Ich will auch mein Hobby zum Beruf machen, als Sicherheit hab ich ja meinen Bachelor. Man wird mich sicherlich noch eine ganze Zeit in der Halle sehen.