Kaufbeuren

Volkstrauertag in Kaufbeuren: „Gemeinsam für den Frieden“

Die Gedenkfeier zum Volkstrauertag in Kaufbeuren fand am Ehrendenkmal St. Dominikus statt.

Die Gedenkfeier zum Volkstrauertag in Kaufbeuren fand am Ehrendenkmal St. Dominikus statt.

Bild: Harald Langer

Die Gedenkfeier zum Volkstrauertag in Kaufbeuren fand am Ehrendenkmal St. Dominikus statt.

Bild: Harald Langer

Redner appellieren bei der Gedenkfeier zum Volkstrauertag in Kaufbeuren an die Verantwortung jedes Einzelnen, seinen Beitrag für den Frieden zu leisten.
20.11.2023 | Stand: 05:00 Uhr

Seit mehr als 70 Jahren ist der Volkstrauertag in Deutschland ein staatlicher Gedenktag. Am zweiten Sonntag vor dem ersten Advent wird vielerorts an die Opfer von Gewalt, Krieg und Terror gedacht. In Kaufbeuren fand die Gedenkfeier heuer am Ehrendenkmal St. Dominikus statt. „Krieg ist immer grausam“, sagte Oberbürgermeister Stefan Bosse. Früher wie heute. Durch die sozialen Medien erlebe man das Grauen heute aber noch viel unmittelbarer. Dies mache vielen Menschen große Angst. Der Angriff der Hamas auf Israel habe genau das zum Ziel gehabt – es sei eine Aufforderung zur Eskalation, eine Einladung zum umfassenden Krieg. Neben dem Terror in Nahost dürfe man den Krieg in der Ukraine nicht aus den Augen verlieren. „Beide Konflikte haben das Potenzial, zu Weltkriegen zu werden“, mahnte Bosse. Umso wichtiger sei es, dass Deutschland seine weltweiten Verbindungen für den Frieden nutze.

Volkstrauertag: OB Bosse appelliert an Wahrung der Menschenrechte

Er appellierte an die Wahrung der Grund- und Menschenrechte, an die Demokratie und die Solidarität in Deutschland. Es sei für uns alle eine Verpflichtung, den Menschen in Not beizustehen, egal ob sie aus der Ukraine, Israel oder Palästina kämen, und damit aktiv gegen Kriegstreiberei, Fremdenhass und Antisemitismus einzustehen. Mit der alljährlichen Gedenkfeier zum Volkstrauertag wolle er vor allem auch das Bewusstsein für diese Verpflichtung in der Bevölkerung stärken, denn: „Nie wieder ist heute!“, sagte Bosse.

Auch der Kommandeur des Technischen Ausbildungszentrums der Luftwaffe, Abteilung Süd, Oberst Thorsten Milewski, betonte die Bedeutung von Demokratie, Toleranz, Mitgefühl und bürgerschaftlichem Engagement in unserer Gesellschaft. „Gemeinsam für den Frieden“ sei daher nicht nur das Motto der diesjährigen Sammlung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, sondern auch die Aufforderung an jeden von uns, durch sein eigenes Tun und Handeln einen Beitrag für eine friedlichere Welt zu leisten. „Wir entscheiden darüber, wie lebenswert das 21. Jahrhundert sein kann“, so Milewski.

Dass jeder von uns für den Frieden in der Welt mitverantwortlich ist, machte auch Heiko Nüchtern, Kaplan der katholischen Pfarreiengemeinschaft Kaufbeuren, deutlich. „Zusammenleben verläuft nicht immer reibungslos. Man muss reden, sich gegenseitig zuhören, Kompromisse schließen und vergeben“, fasste er zusammen. Gerade Vergebung sei oft harte Arbeit, habe aber viel mit Frieden zu tun, so der Geistliche. Ein Ehrenzug der Bundeswehr, Fahnenabordnungen der Kaufbeurer Vereine, Kranzniederlegungen und die musikalische Gestaltung durch die Stadtkapelle Kaufbeuren sorgten für einen würdigen Rahmen der Gedenkveranstaltung.