Der Ruf des Kaufbeurer Unternehmens Energie für Gebäude (EFG) hallt bis nach Berlin. Diese Woche nahm der Heizungsspezialist am Digital-Gipfel teil, den das Bundeswirtschaftsministerium jedes Jahr zumindest teilweise virtuell veranstaltet. Wo es bislang um künstliche Intelligenz und den Netzausbau gegangen ist, drehte sich heuer alles um das Thema Nachhaltigkeit und die Frage, wie wir als Gesellschaft in eine fortschrittliche und umweltfreundliche Zukunft finden können.
Das Unternehmen EFG mit Sitz in der Mindelheimer Straße in Kaufbeuren wurde für seine umweltfreundliche Solar- und Heizungstechnik bereits mehrfach mit dem Bundespreis für Innovation des Bundeswirtschaftsministeriums ausgezeichnet und konnte nun vor einem Publikum aus Politikern, Wirtschafts- und Verbandsvertretern sowie Journalisten Ideen und Ansätze für eine zukunftsfähige Heizungsbranche vorstellen. Benjamin Sandler, Junior-Geschäftsführer der EFG, zeigte dabei auf, dass den Heizungsbetrieben eine ganz besondere Verantwortung zukommt. Zwar habe jeder Heizungsbauer nur seinen lokalen Kundenstamm. „Doch die verbauten fossilen Wärmeerzeuger führen dazu, dass Heizungen für fast genau so viel CO2 verantwortlich sind, wie der gesamte Verkehr in Deutschland“, sagte Sandler. Ein neuer Wärmeerzeuger, den man heute installiert, habe eine Lebensdauer von 15 bis 25 Jahren.
Langer Bremsweg
„Die Heizungsbranche hat einen immens langen Bremsweg“, sagte Sandler. „Wir brauchen also eine drastische und schnelle Umstellung beim Produktangebot.“ Anbieter und Nutzer müssten weg von veralteten Heizsystemen und fossilen Wärmeerzeugern – hin zur umweltfreundlichen und effizienten Heizungstechnik“, so Sandler.
Sandler betonte, dass mit zeitgemäßer Technik und Unternehmensführung auch junge Leute für eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker begeistert werden. „Nachwuchs gewinnt man nicht durch Festhalten an fossilen Technologien, sondern mit Sinnhaftigkeit und einem zukunftsfähigen Job. Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit müssen das zentrale Narrativ der Nachwuchsoffensive sein“, sagte Sandler.
Bald wieder als Präsenzveranstaltung?
Im Zeichen der Corona-Pandemie fand der Digital-Gipfel erstmals komplett online statt. Die Zuschauer hatten während des Vortrags die Möglichkeit, schriftlich Fragen zu stellen. „Die Rückmeldungen waren zahlreich und sehr positiv“, so Sandler. Bei einem künftigen Digital-Gipfel als Präsenzveranstaltung wäre er dennoch gerne mit dabei. „Wir sind in der Digitalisierung stark aufgestellt und bauen viele Lösungen selbst“, sagte er. „Dadurch rennen wir nicht Trends hinterher, sondern bauen uns nur die Tools, die uns wirklich Arbeit abnehmen.“ Möglicherweise sei dies auch für einen künftigen Digital-Gipfel spannend.
Das Unternehmen EFG ist Entwickler und Hersteller von umweltfreundlichen Heizsystemen und arbeitet bundesweit mit zahlreichen Handwerksbetrieben zusammen, installiert jedoch auch mit eigenen Montage-Teams. Engagierten Anlagenmechanikern bietet EFG Möglichkeiten, in die nachhaltige Heizungstechnik einzusteigen.
Das ist der Digital-Gipfel
- Seit 2016 wird der Digital-Gipfel unter jährlich wechselnde Schwerpunktthemen gestellt. Nach der digitalen Bildung 2016, der Digitalisierung des Gesundheitswesens 2017, der Künstlichen Intelligenz 2018 und den digitalen Plattformen 2019 stand in diesem Jahr das Thema „Digital nachhaltiger leben“ im Mittelpunkt der Arbeiten.
- Damit greift der diesjährige Gipfel zwei Megatrends auf, die das Leben immer mehr bestimmen. Bereits im September 2015 haben die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen die Agenda 2030 verabschiedet. Das Ziel: die Lebenssituation der Menschen zu verbessern und gleichzeitig unseren Planeten für nachfolgende Generationen lebenswert zu halten.