Energie

Windkraft: Welchen Weg geht Kaufbeuren?

Windkraft war in Kaufbeuren bisher kein großes Thema.

Windkraft war in Kaufbeuren bisher kein großes Thema.

Bild: Ralf Lienert (Symbolbild)

Windkraft war in Kaufbeuren bisher kein großes Thema.

Bild: Ralf Lienert (Symbolbild)

Die Windkraft hat im Kaufbeurer Stadtgebiet keinen Rückenwind. Es gibt nur eine Vorrangfläche für mögliche Anlagen.
07.03.2023 | Stand: 04:45 Uhr

Der Ausbau der Windkraft in Bayern beschäftigt derzeit viele Kommunen. Im Kaufbeurer Stadtgebiet mit seiner relativ geringen Fläche gibt es kein einziges Windrad. Wie geht es dort mit der Nutzung dieser Energiequelle weiter?

Windkraft: 1,8 Prozent der Landesfläche als Vorrangsgebiete

Nach dem jüngst in Kraft getretenen Wind-an-Land-Gesetz des Bundes gibt es die Zielvorgabe, 1,8 Prozent der Landesfläche in Bayern bis 2032 als Vorrangfläche für Windenergie zur Verfügung zu stellen. Damit soll die im Freistaat geltende 10H-Abstandsregelung (normalerweise das Zehnfache der Höhe einer Anlage an Abstand zur nächsten Siedlung) abgeschwächt und der Ausbau der Windenergie vorangetrieben werden. Eine entsprechende Anfrage des Regionalen Planungsverbandes zum Flächenpotenzial in Kaufbeuren liegt der Stadtverwaltung vor.

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Im Allgäu stehen lediglich auf 0,1 Prozent der Flächen Windräder, im Kaufbeurer Stadtgebiet dreht sich keine einzige Anlage. Vor etliche Jahren sei lediglich eine Fläche im Bereich Kleinkemnat als Vorrangfläche im Flächennutzungsplan ausgewiesen worden, sagte der städtische Baureferent Helge Carl auf eine Anfrage der Fraktion Generation KF in der jüngsten Stadtratssitzung. Ein Windkraftprojekt wurde dort nie umgesetzt. „Die Verwaltung würde befürworten, wenn weitere Standorte dazu kämen, die auch wirtschaftlich machbar sind“, sagte Carl. Entscheidend dafür sei auch eine Stellungnahme der Bundeswehr, die angefordert wurde. Denn es gibt einen sogenannten Sperrradius um das militärische Areal im Süden der Stadt, das so groß wie das Fürstentum Monaco ist.

Sperrgürtel für Windkraftanlagen am Fliegerhorst Kaufbeuren

Tobias Würfel von der Generation KF zeigte sich von der Existenz dieses Sperrgürtels überrascht, da es auf dem Fliegerhorst keinen aktiven Flugbetrieb mehr gebe. Dem widersprach Oberbürgermeister Stefan Bosse. Der Fliegerhorst habe nach wie vor den Status eines sogenannten Ausweichflugplatzes; es handele sich um eine militärische Fluganlage, auch wenn die Start- und Landebahn derzeit nicht nutzbar sei. „Eine Reaktivierung ist nicht ausgeschlossen“, sagte er. Auch in anderen Gebieten der Region, etwa am Übergang nach Baden-Württemberg, gebe es Flugkorridore, die für Hubschrauber der Streitkräfte freizugehalten seien.