Bisher hat Nicolas Appendino hauptsächlich das Eisstadion und dessen Umfeld kennengelernt, doch fühlt er sich in Kaufbeuren schon wohl.
Bild: Thomas Schreiber
Bisher hat Nicolas Appendino hauptsächlich das Eisstadion und dessen Umfeld kennengelernt, doch fühlt er sich in Kaufbeuren schon wohl.
Bild: Thomas Schreiber
Mit Nicolas Appendino hat der ESV Kaufbeuren in dieser Saison bis auf Weiteres einen Leihspieler vom Kooperationspartner Red Bull München in seinem Kader, der in der DEL2 Spielpraxis bekommen soll. Als sportlichen Abstieg sieht der 23-Jährige sein Engagement beim ESVK auf keinen Fall.
Im Gegenteil, nach zwei Kreuzbandverletzungen und ganz wenigen Einsätzen in den vergangenen zwei Jahren, ist es für den ehrgeizigen Sportler wieder eine Chance auf sich aufmerksam zu machen. Auch wenn sein Name nicht unbedingt auf Allgäuer Wurzeln schließen lässt, so wurde Nico Appendino in Kempten geboren. „Leider habe ich damals von den Vorzügen dieser Region noch nichts mitbekommen, denn schon bevor ich die ersten Schritte machen konnte, sind wir mit der Familie nach Berlin übergesiedelt“, erzählt Appendino, der dann bei Preußen Berlin im Alter von vier Jahren die erste Bekanntschaft mit dem Kufen-Sport machte. Fortan sollte für den noch jungen, aber bereits ambitionierten Sportler ein sehr bewegter Lebensabschnitt beginnen.
Bereits mit 14 Jahren folgte der Wechsel in das Internat der Kölner Junghaie, um in der Schüler Bundesliga zu spielen. Über das DNL-Team der Haie kamen auch noch Länderspiele in den verschiedenen U-Nationalmannschaften dazu, bevor er mit 18 Jahren die Herausforderung in den Amerikanischen Nachwuchsligen gesucht hat. „Mein Traum war es, in einem College-Team unterzukommen, leider hat sich der nicht verwirklicht. Doch möchte ich die beiden Jahre in Amerika und das Leben bei meinen Gasteltern nicht missen. Sie waren für mein Leben sehr wertvoll und haben mir viel Erfahrung geschenkt“, erzählt der Verteidiger, der dabei schon früh gelernt hat, auf eigenen Beinen zu stehen.
Auch die anschließende Zeit in der Red Bull Academy in Salzburg war wieder ein besonderes Kapitel für sich. „Mit dem dortigen Junior-Team durfte ich in der Saison 2019/20 in der Alps-Hockey-League meine erste Saison im Profibereich spielen, bevor der Wechsel nach München kam“, schildert Appendino seine neuen und derzeitigen Arbeitgeber. Dass es in den beiden vergangenen Spielzeiten nur zu einer handvoll Einsätze gekommen ist, war den beiden Verletzungen geschuldet - der ESVK hat derzeit auch das Verletzten-Problem. „Den Schläger und Schlittschuhe in die Ecke zu stellen, war für mich nie eine Option. Die Reha-Zeit hat mich sehr positiv geprägt, und ich gehe heute gestärkt an meinen neuen Aufgaben heran“, erzählt der sympathische Sportsmann. Er legt deshalb inzwischen einen großen Stellenwert auf einen gesunden Körper und eine ebensolche Ernährung.
In seinem persönlichen Kochbuch stehen dabei frisches Ofengemüse und Reispfanne ganz oben. „Ich mag das tägliche Einkaufen von frischen Zutaten, das spart auch Geld“, erzählt der Hobbykoch. Auch zum Geld hat der Fachabiturient eine besondere Beziehung: „Ich beschäftigte mich hier und da auch etwas mit Geldanlagen, aber nur im kleinen Stil. Doch das ist ein interessantes und aus meiner Sicht gar nicht so komplexes Themenfeld“, meint Appendino, der das zu einem seiner Hobbys gemacht hat.
Der neuen Saison mit dem ESVK sieht er ohne großen Vorbehalte entgegen. „Die Jungs haben mir jedoch gesagt, dass die Gegner in die DEL2 schon stärker sind als jetzt in der Vorbereitung“, sagt der Verteidiger, der sich selbst als guten Skater und Passgeber sieht. Auch wenn das Spielsystem beim ESVK ein anderes ist wie zuletzt in München, fühlt er sich in seinen ersten Wochen in Kaufbeuren bereits sehr wohl und freut sich auf den Saisonstart.