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„Kempten, wir kommen!“ - Gautrachtenfest findet in besonderem Rahmen statt

Tradition

„Kempten, wir kommen!“ - Gautrachtenfest findet in besonderem Rahmen statt

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    Der Allgäuer Gauerveband veranstaltet sein Gaufest in diesem Sommer im Rahmen der Allgäuer Festwoche in Kempten. Unser Archivbild zeigt eine Szene vom Gaufest vor der Corona-Pandemie in Haldenwang.
    Der Allgäuer Gauerveband veranstaltet sein Gaufest in diesem Sommer im Rahmen der Allgäuer Festwoche in Kempten. Unser Archivbild zeigt eine Szene vom Gaufest vor der Corona-Pandemie in Haldenwang. Foto: Erwin Hafner (Archiv)

    Egal ob Jodler, Trachtler, Schuhplattler oder Goaßlschnalzer: 4.500 Mitglieder im Allgäuer Gauverband der Gebirgstrachten und Heimatvereine fiebern dem Gautrachtenfest in Kempten entgegen. Erstmals seit knapp 30 Jahren findet es in sechs Monaten im Rahmen der Allgäuer Festwoche statt. „Wir können es kaum erwarten, uns nach der Corona-Zwangspause endlich wieder einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen. Das ist eine Motivation für alle“, sagt Vorsitzender Hubert Kolb aus Heimenkirch im Westallgäu.

    Zum Festumzug am 20. August in Kempten erwartet er etwa 2000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. „Das Fest wird etwas kleiner ausfallen als gewohnt. Aber dafür können wir uns zentral präsentieren und tun uns bei der Organisation in Zusammenarbeit mit der Stadt Kempten wesentlich leichter als alleine“, sagt Kolb. Ein Festabend zum 111-jährigen Bestehen des Gauverbandes soll bereits am 22. Juli im Kurhaus in Oy-Mittelberg stattfinden. Die Pause wegen der Corona-Pandemie habe den Mitgliedern im Gau zugesetzt: So mussten die geplanten Gautrachtenfeste in Waltenhofen (2020) und Altusried (2021) ausfallen. Nach diesen Negativ-Erlebnissen habe sich für 2022 keiner der 46 Vereine um eine Ausrichtung bemüht. „Jetzt gehen wir als gesamter Gau voran und richten das Fest in Kempten“, sagt Kolb.

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    Beim Trachtenverband Oberer Lechgau ist man schon einen Schritt weiter: Dort fand im Vorjahr nach der Corona-Zwangspause das Gaufest in Hopferau statt. In diesem Jahr ist es am 30. Juli in Weißensee (Füssen) terminiert. Der Altbayerisch-schwäbische Gauverband, zu dem Teile des Unterallgäus gehören, gibt als Saisonhöhepunkt die Teilnahme am Trachten-und Schützenumzug am 17. Oktober in München an. „Corona hat uns schwer geschadet“, sagt Bezirksleiter Donald Graalheer. Durch ausbleibende Proben seien gerade jüngere Mitglieder buchstäblich aus dem Tritt geraten: „Manche sind nicht mehr zurückgekommen. Wir hoffen, dass sich das wieder stabilisiert.“

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    Dazu beitragen sollen auch Social-Media-Aktivitäten. Speziell die Ausrichter von Gaufesten haben in den vergangenen Jahren mit aufwendig gedrehten Videos neue Maßstäbe gesetzt. Sie wurden auf Facebook oder Instagram sowie in Messenger-Diensten tausendfach geteilt und aufgerufen. „Das bringt auf jeden Fall etwas, um speziell die jüngeren zu erreichen“, sagt Markus Gsell, Medienbeauftragter beim Allgäuer Trachtengau. Allerdings seien nicht alle Mitgliedern davon begeistert. „Manche ältere wollen zum Beispiel nicht auf Fotos im Internet zu sehen sein.“ Wichtig sei, die Balance zu halten und auf Social-Media-Kanälen präsent zu sein ohne zu überdrehen.

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