Blick in die Schau: die Skulptur „Die versunkenen Schätze der Iris Apfel“ von Isolde Egger.
Bild: Holstein
Blick in die Schau: die Skulptur „Die versunkenen Schätze der Iris Apfel“ von Isolde Egger.
Bild: Holstein
Erfahrene und junge Künstler zusammenzubringen und gleichzeitig einen guten Zweck damit zu verfolgen, das ist die Mission von Jürgen Horvath. Dafür hat der Kaufmann und Immobilienentwickler aus Füssen 2020 die Online-Plattform art-crosslink.de gegründet. Kunst soll aber nicht nur virtuell bleiben. „Kunst muss man erleben und anfassen können“, sagt Horvath, der sich seit Jahrzehnten leidenschaftlich mit Kunst beschäftigt. Daher organisiert der umtriebige Immobilienmann, der 2012 Präsident beim Rotary Club "Reutte-Füssen" und 2017 Governor des "Distrikts 1841" (mit 50 bayerischen Clubs) war, Ausstellungen und Versteigerungen für soziale und humanitäre Projekt. Fünf Künstler der Plattform zeigen bis 1. Mai ihre Werke im Hofgartensaal der Kemptener Residenz.
Bei insgesamt 100 Werken bekommt jeder genügend Raum, um sich breit zu präsentieren. Schon im Eingangsbereich empfangen wuchtige Holzskulpturen von Lucia Hiemer aus Waltenhofen die Besucher. Das „Mädchen im Regen“ und eine kniende weibliche Figur („Verbunden“) mit lächelndem blauem Gesicht strahlen Glück aus. Der Reigen mit Tanzenden („Lebenstanz“) und ein Boot aus unzähligen Gesichtern („Siebenkommaachtmilliardenunddu“) werfen einen Blick auf die menschliche Gemeinschaft.
Barbara Wolfart aus Kempten tritt gerne mit Objekten und Installationen in Erscheinung, immer wieder auch beim U1-Undergroundprojekt im Freudenbergtunnel. In dieser Ausstellung beschränkt sie sich jedoch auf Malerei und Lyrik. Zu sehen sind abstrakte Gemälde und Bücher, in denen sie Bild und Wort verbindet. Ein augenzwinkerndes Objekt lockert dennoch die Schau auf: Aus ihrem „Kunstautomaten“ kann man für drei Euro ein kleines, auf Holz aufgezogenes Kunstwerk ziehen, wie eine Zigarettenschachtel.
Bildhauer Mario Gasser aus Ehrwald (Tirol) arbeitet ebenfalls in Holz. Neben seinen Figuren „Phönix“,„Gaia“ und „Daphne“ bannt er weitere mythologische Figuren und Szenen in Bronze. Harry Reschreiter aus Salzburg verarbeitet ebenfalls Metall. Seine Objekte mit Collagetechnik bewegen sich zwischen Skulptur und Bild. Er spannt reliefartige und glänzend gefirnisste Metalloberflächen mit geometrischen Formen auf flache Holzplatten auf.
Von Isolde Egger aus Bad Wörishofen sind markante Tonskulpturen zu bestaunen. Auf kleinstem Raum schafft sie assoziative Szenerien aus Figuren und zeichenhaften Gegenständen. Darunter auch die monochrome Arbeit „Der Fall des Bauern“ ganz in Pink, für die sie 2018 in Kempten den „Thomas Dachser Gedenkpreis“ erhielt. Ebenso bunt und bezugsreich findet sie in ihren Gemälden eine eigene Bildsprache aus Abbildern und Anspielungen.
Auch bei dieser Ausstellung fließt der Reinerlös aus Verkauf und Versteigerungen in humanitäre Hilfe. Das Geld geht an die Ukraine-Hilfe der Kaufbeurer Hilfsorganisation Humedica. Am letzten Tag der Schau (Sonntag, 1. Mai) gibt es ein Jazz-Café mit dem Allgäuer Musiker und Komponisten Matthias Schriefl aus Maria Rain (Beginn 15 Uhr).
Öffnungszeiten: Die Ausstellung ist bis einschließlich 1. Mai zu sehen (geöffnet Freitag, Samstag und Sonntag von 13 bis 20 Uhr). Kunstschaffende sind anwesend.