Die Jugendlichen der 10aM in der Mittelschule bei der Hofmühle in Kempten haben ein Buch über die Pandemie aus ihrer Sicht geschrieben.
Bild: Martina Diemand
Die Jugendlichen der 10aM in der Mittelschule bei der Hofmühle in Kempten haben ein Buch über die Pandemie aus ihrer Sicht geschrieben.
Bild: Martina Diemand
„Die Kontaktbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie sind am schwersten für junge Menschen“, schreibt Juan Chaves Rojas, Mittelschüler in Kempten. Es geht es um den Verzicht, den Jugendliche wegen der Pandemie haben und was das für sie bedeutet. Es ist einer von vielen Texten, die sich in „Das Coronabuch – Die Pandemie aus Sicht der Generation Corona“ finden.
Verfasst von Schülerinnen und Schülern der Klasse 10aM der Mittelschule bei der Hofmühle. Sie tragen in dem Buch Fakten und eigene Erlebnisse zusammen.
Die Jugendlichen durchlebten seit dem 16. März 2020 eine knallharte Pandemie, erinnert Lehrerin Michaela Baumüller, die das Projekt begleitet hat. Sie hätten in den fast eineinhalb Jahren zwei Abschlüsse zustande bringen müssen. Homeschooling, Präsenz- und Distanzunterricht seien neben Prüfungen und der Vereinsamung zu bewältigen gewesen. Eine Situation, vor der Kinder und Jugendliche an den anderen Schulen ebenso standen.
Im Januar wurde an der Mittelschule die Idee geboren, ein Buch aus Sicht der „Generation Corona“ zu schreiben. Baumüller hatte sich immer wieder überlegt, wie sie die Klasse gut zum Schulabschluss führen und die Motivation erhalten kann. Es ging auch darum, wie sie die Buben und Mädchen durch den Distanzunterricht begleitet, durch die Monate bis zur Prüfung – „unwissend, was jeden Freitag neu beschlossen wird“. Heute betont die Lehrerin stolz, was die Schüler für das Buch leisteten: Sie seien beim Recherchieren, , Zusammenfassen, Verfassen und kreativen Schreiben über sich hinausgewachsen.
In sechs Kapiteln und 31 Einzelbeiträgen behandelt das Buch die Entstehung der Pandemie, Auswirkungen auf das Leben, ethische Aspekte, Politik und Veränderungen in der Bildungswelt. Es geht auch um die Frage, was Triage für Ärzte und an Corona-Erkrankte bedeutet. Und es geht um das Leben der Jugendlichen im Corona-Alltag und Auswirkungen der Isolation. Ängste fanden in Kurzgeschichten, Essays und Beschreibungen ihren Weg ins Buch. Rojas formuliert es so: „Der reale menschliche Kontakt wird immer knapper. Die Lebensqualität der Jugendlichen sinkt auch immer weiter. Viele werden von dem Virus terrorisiert.“
Die Entstehung von Unwahrheiten greift Thomas Papai auf. Wenn solche „Fake News“ im Internet viral gehen (also sich extrem schnell verbreiten), vergleicht er ihre Wirkung mit einem Virus, das die Köpfe vom Rest der Gesellschaft mit Lügen vergiftet. Solche Desinformation, analysiert er, könne tausende Infektionsketten und das Leben vieler Menschen gravierend beeinflussen. Papai: „Man hat eine enorme Freiheit in den sozialen Medien, und wenn jeder das schreiben kann, was man will, dann wird es sich nicht immer um offizielle und wahre News oder Nachrichten handeln.“
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