Nach drei Jahren lud Oberbürgermeister Thomas Kiechle wieder zum Neujahrsempfang der Stadt Kempten ein.
Bild: Ralf Lienert
Nach drei Jahren lud Oberbürgermeister Thomas Kiechle wieder zum Neujahrsempfang der Stadt Kempten ein.
Bild: Ralf Lienert
Vor drei Jahren hatte Kemptens Oberbürgermeister Thomas Kiechle zuletzt zum Neujahrsempfang in die Schrannenhalle geladen. "Wenn wir in den letzten drei Jahren etwas gelernt haben, dann dass es keine Planungssicherheit gibt", blickte er am Dienstagabend zurück auf Corona-Pandemie, Energie-Krise und Ukraine-Krieg. "Die Ukraine behauptet sich mit großem Mut. Europa steht zusammen." Kempten helfe den Geflüchteten vor Ort, wofür diese sehr dankbar seien.
Kiechle kündigte in seiner Ansprache überdies an, "dass wir als Stadt Kempten auch ein langfristiges Engagement in der Ukraine vorbereiten". Über den "Förderkreis der Begegnung mit Christen des Ostens" gebe es eine sehr gute Ausgangslage in Fastiv in der Nähe von Kiew, "um dort gerade Kinder in großer Not langfristig zu unterstützen. Ich werde die Fraktionen in den kommenden Wochen unterrichten." Lesen Sie auch: Das war das Jahr 2022 in Kempten: "Großes Loch", Festwoche, Klima-Aktivisten.
Weiter beschwor Kiechle das "Wir" in der Gesellschaft. "Wir setzen uns füreinander ein. Wir machen und planen weiter. Und gerade in der Stadtgesellschaft heißt das: Wir setzen uns für das Wohl der Menschen ein."
Als Aufgaben für Kempten nannte er die Umgestaltung der Innenstadt zu einem zukunftsfähigen Zentrum. Außerdem sei Kempten über die Jahre gewachsen - an Einwohnern und an Arbeitsplätzen. "Dieses Wachstum müssen wir mit entsprechenden Investitionen in die Infrastruktur begleiten", sagte Kiechle. Es warteten Großinvestitionen, die die finanzielle Leistungsfähigkeit Kemptens an ihre Grenze brächten. Allein in den Jahren von 2023 bis 2026 stünden Investitionen im dreistelligen Millionenbereich an. Dennoch könne die Stadt nicht alle wünschenswerten Sanierungen, Erweiterungen und Neubauten finanzieren. "Da bitte ich einfach um Verständnis, wenn ich immer mal wieder um etwas Geduld bitten muss". Lesen Sie auch: Diskussion: Wie stark soll Kempten noch wachsen?
Stellvertretend für das Engagement der Blaulichtorganisationen und aller Ehrenamtlichen dankte er Alexander Schwägerl, Geschäftsführer des Rotkreuz-Kreisverbands. Dieser rechnet mit weiter steigender Nachfrage in den Tafelläden. Umso wichtiger seien die Unterstützung durch Spenden und helfende Hände. Vom Staat wünscht sich Schwägerl „entsprechende Wertschätzung und Würdigung“ des ehrenamtlichen Engagements, etwa durch Steuererleichterungen.
Wo sie als Unternehmer die größten Herausforderungen der heutigen Zeit sehen, wollte Kiechle von den Soloplan-Geschäftsführern Wolfgang und Florian Heidl wissen. Das Thema Fachkräftesuche sei für sie nichts Neues, sagte Wolfgang Heidl. Man sei gewohnt, andere Wege in der Personalwerbung zu gehen. Doch ein Problem sei, dass Mitarbeitende, die gut verdienen, kaum Chancen auf ein Einfamilienhaus in Kempten haben. Und Heidls Bitte an die Bauverwaltung: Manche Themen könne sie gern großzügiger angehen.
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