So liegt er oft in seinem Garten auf der Lauer: „Für die Naturfotografie braucht man Geduld wie ein alter Esel“, sagt unser Mitarbeiter Eddi Nothelfer und grinst.
Bild: Matthias Becker
So liegt er oft in seinem Garten auf der Lauer: „Für die Naturfotografie braucht man Geduld wie ein alter Esel“, sagt unser Mitarbeiter Eddi Nothelfer und grinst.
Bild: Matthias Becker
Da sitzt er also. Stundenlang hinter seinem Tarnzelt im Garten, ein Glas Spezi auf dem Tisch, die Kamera auf einem Stativ montiert und die lange Brennweite fokussiert auf den Kirchenturm in der direkten Nachbarschaft. Stundenlang wartet er auf den rechten Moment: Wenn sich die Turmfalken endlich mal kurz blicken lassen – und Eddi Nothelfer dann auf den Auslöser drücken kann.
Naturfotografie ist die große Leidenschaft des 68-Jährigen. Ob kunstvoll eine fliegende Hummel im Gegenlicht in Szene gesetzt oder witzige Motive von Mäusen, Vögeln, Katzen oder anderen Tierfotos: Damit hat sich der Kemptener bei vielen Zeitungslesern einen Namen gemacht und so manches Lächeln ins Gesicht am Frühstückstisch gezaubert.
Doch die Naturfotografie ist nur ein Steckenpferd von Nothelfer. Seit über 40 Jahren klingelt irgendwann unter der Woche das Telefon bei ihm. Am Ende der Leitung die Redaktion der Allgäuer Zeitung mit Aufträgen im Gepäck.
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Ob Feste, Ehrungen, Kulturveranstaltungen, feierliche Gottesdienste, Viehscheide, Einweihung vom neuen Kindergarten oder Feuerwehrhaus, Theaterabende, Faschingsfeiern, ob Kegeln, Tischtennis, ob Sportschützen oder Angler: Der 68-jährige Kfz-Mechaniker im Ruhestand hat wohl schon alles fotografiert, was der Lokaljournalismus bei einer Tageszeitung so bietet.
Was ihn daran interessiert? „Jeder Termin ist immer eine neue Herausforderung, man weiß nie, was auf einen zukommt“, sagt Nothelfer. Auf was es ankommt? „Man muss neugierig sein und gut mit Menschen umgehen können.“ Seinen ersten Auftrag hat er in Schwarz-Weiß fotografiert. Im Auftrag der erst kürzlich verstorbenen Zeitungs-Fotografin Erika Hoyer. „Das könnte ein Country-Festival in der Allgäuhalle gewesen sein“, sagt er.
Nothelfer ist seit etlichen Jahren auch auf die digitale Fotografie umgestiegen. „Obwohl ich mir geschworen hatte, ich steige nicht mehr auf digital um.“
Zum 50. Geburtstag hat er dann doch eine digitale Kamera geschenkt bekommen. Neben der Fotografie hat sich der Tüftler übrigens einen Namen gemacht als Schrottkünstler. Mit dem kleinsten Motorrad aus Schrottteilen gebaut, stand er dann sogar im Guinnessbuch der Rekorde.
Jetzt ist wieder Wochenende. Das Telefon hat da schon längst geklingelt und Eddi ist wieder unterwegs. Bilder machen für die Zeitung.
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