Die Kandidaten der ÖDP Oberallgäu/Kempten für Land- und Bezirkstag (von links): Manuela Weppner, Martina Gebhard, Franz Josef Natterer-Babych und Michael Hofer.
Bild: Martina Diemand
Die Kandidaten der ÖDP Oberallgäu/Kempten für Land- und Bezirkstag (von links): Manuela Weppner, Martina Gebhard, Franz Josef Natterer-Babych und Michael Hofer.
Bild: Martina Diemand
„Wir verbrauchen derzeit drei Planeten“, sagte Michael Hofer, Stadtrat und Vorsitzender der ÖDP Oberallgäu/Kempten, auf der Nominierungsversammlung der Partei für den Stimmkreis 709 Kempten/Oberallgäu. „So wie jetzt können wir nicht weitermachen.“ Diese Überzeugung will die ÖDP 2023 nun endlich auch in den Bayerischen Landtag einbringen.
Die Versammlung nominierte den Kemptener Stadtrat Franz Josef Natterer-Babych einstimmig zum Direktkandidaten für die Landtagswahl. Hofer wurde bei einer Enthaltung als Listenkandidat vorgeschlagen. Martina Gebhard, bisher Mitglied bei den Grünen, kandidiert für den Bezirkstag. Die Versammlung nominierte sie einstimmig. Für die Liste vorgeschlagen wurde bei einer Enthaltung Manuela Weppner, langjährige Schatzmeisterin der ÖDP.
Der 47-jährige Stadtrat Natterer-Babych möchte vor allem darauf hinwirken, dass die Kommunen in Sachen Energie unabhängiger werden. „Wildpoldsried macht es vor.“ Dann sei man auch in der Lage, Menschen mit geringem Einkommen eine adäquate Versorgung zu ermöglichen. „Die Energiewende ist auch ein Sozialprojekt.“ (Lesen Sie auch: Berufsschule FOS/BOS: ÖDP kritisiert Sanierung, Stadt und Landkreis widersprechen)
Gebhard ist 57 Jahre alt, selbstständige Physiotherapeutin in Kempten und jüngst bei den Grünen ausgetreten. 20 Jahre lang war sie Mitglied. „Ich fühle mich da aber nicht mehr so zuhause.“ Gebhard ist verheiratet mit Marion Leiber, ehrenamtliche Priesterin der altkatholischen Kirche in Kempten, und selbst in der Gemeinde engagiert. Ihr Kernthema ist das Gesundheitswesen: „Wir müssen älteren Menschen ein Leben im häuslichen Umfeld ermöglichen.“
Hofer sitzt seit 32 Jahren im Stadtrat und ist mit seinen 72 Jahren seit zehn Jahren im Ruhestand. Zuvor arbeitete er als Lehrer am Allgäu-Gymnasium. Ein ewiges Wirtschaftswachstum, wie es auch die Grünen propagieren würden, sei nicht möglich, sagt er. Deshalb brauche es die ÖDP als Öko-Partei. (Lesen Sie auch: Haus International: Stadt Kempten gleicht Defizit aus, neue Führung soll neu organisieren)
Weppner ist seit 1993 ÖDP-Mitglied und arbeitet als Radiologieassistentin (MTRA) am Klinikum Kempten. Sie ist 62 Jahre alt und hat eine erwachsene Tochter. Auch ihr Thema ist das Gesundheitswesen: Es könne nicht sein, dass Menschen betteln müssen, um in einem Pflegeheim aufgenommen zu werden. „Aber auch bei den Kita-Plätzen liegt vieles im Argen.“