Umbau am Berliner Platz

Umbau des Hauptverkehrsknoten in Kempten beginnt - Was Autofahrer falsch machen

Das trifft die Menschen in Kempten ebenso wie die vielen Pendler, die täglich über B12 und A7 in die Stadt kommen: Bald beginnt der Umbau am Berliner Platz. 65.000 Fahrzeuge rollen träglich über den Hauptverkehrsknoten.

Das trifft die Menschen in Kempten ebenso wie die vielen Pendler, die täglich über B12 und A7 in die Stadt kommen: Bald beginnt der Umbau am Berliner Platz. 65.000 Fahrzeuge rollen träglich über den Hauptverkehrsknoten.

Bild: Ralf Lienert

Das trifft die Menschen in Kempten ebenso wie die vielen Pendler, die täglich über B12 und A7 in die Stadt kommen: Bald beginnt der Umbau am Berliner Platz. 65.000 Fahrzeuge rollen träglich über den Hauptverkehrsknoten.

Bild: Ralf Lienert

Umbau am Berliner Platz in Kempten: Die Arbeiten auf der Kaufbeurer Straße sind nur der Anfang. Im Sommer wird der Verkehrsknoten sogar halbseitig gesperrt.
27.05.2023 | Stand: 08:05 Uhr

Der Zeitplan ist ehrgeizig: Die Stadt will den Umbau des Berliner Platzes, Hauptverkehrsknoten in Kempten, so vorantreiben, dass die großen Arbeiten mit Vollsperrungen bis Ende der Sommerferien abgeschlossen sind. „Das ist der Plan“, betont Projektleiter Jürgen Illg. Bereits ab den Pfingstferien beginnen dort deshalb erste Vorbereitungen, die dann schon jetzt den Verkehr an der einen oder anderen Stelle ausbremsen werden.

Die gute Nachricht: Die anfangs auf insgesamt fünf Millionen Euro geschätzten Arbeiten an Berliner Platz, Kaufbeurer und Dieselstraße kosten nach Ausschreibung nun nur rund vier Millionen: 3,2 Millionen Euro trägt der Bund, den Rest die Stadt.

Heftig wird es im August und Anfang September, wenn erst die nördliche und dann die südliche Hälfte der großen Kreuzung komplett gesperrt wird. Da sind Staus vorprogrammiert – vermutlich eine richtig bittere Pille, die Fahrer und Fahrerinnen während der Sommerferien schlucken müssen.

Viele Autofahrer müssen zwangsläufig Umwege in Kempten einkalkulieren - auch Pendler

Wichtigste Nachricht für alle, die auf der Stephanstraße von oder in Richtung B12/A7 unterwegs sind: Auch wenn der Berliner Platz in zwei Abschnitten jeweils zur Hälfte komplett gesperrt wird, sollen Fahrten zwischen Stephanstraße und Adenauerring immer möglich sein – aber halt jeweils nur auf einer Spur. Das Abbiegen in Richtung Kaufbeurer Straße und Schumacherring ist dagegen je nach Bauphase nicht oder nur eingeschränkt möglich. Viele müssen also zwangsläufig Umwege einkalkulieren. Wer dagegen mit der Bahn fährt, kann sich hier über Verspätungen im Allgäu informieren.

Die gerade begonnenen Arbeiten auf der Kaufbeurer Straße dürften also nur einen kleinen Vorgeschmack auf das geben, was auf die Verkehrsteilnehmer zukommen wird. Doch welcher Zeitpunkt könnte für so ein Projekt besser sein, als die Sommerferien, wenn eben viele Menschen in Urlaub sind?

Denn 65.000 Fahrzeuge sind es, die im Schnitt täglich über den Berliner Platz rollen – je nach Kreuzungsbereich sind das zwischen 30.000 und 40.000 Fahrzeuge. „Das wird für alle eine Belastung sein“, sagt Tiefbauchef Markus Wiedemann mit Blick auf das große Vorhaben. Aber man erneuere die Straßen schließlich für die Bürger. Wer den Bereich nicht umfahren kann (etwa über die Autobahn oder die Nordspange), muss sich im Kemptener Norden die nächsten Monate recht flexibel zeigen. Erstes Gebot laut Wiedemann: Gut auf die Ausschilderungen achten.

Markus Wiedemann, Tiefbauamtsleiter bei der Stadt Kempten
Markus Wiedemann, Tiefbauamtsleiter bei der Stadt Kempten
Bild: Ralf Lienert

Bauamtschef: „Gegen Leute, die nur nach Navi fahren und keine Schilder anschauen, sind wir machtlos“

Das das nicht immer klappt, zeigt sich schon bei den aktuellen Arbeiten an der Kaufbeurer Straße: Zu viele Autofahrer achteten auf ihnen bekannten Strecken, die sie täglich nutzen, nicht oder zu wenig auf Verkehrszeichen. „Gegen Leute, die nur nach Navi fahren und keine Schilder anschauen, sind wir machtlos“, sagt Wiedemann. Sich rein aufs Navigationsgerät zu verlassen, das vielleicht nicht jede aktuelle Baustelle kennt, ist also keine gute Idee.

Diese Arbeiten sollen am Berliner Platz in Kempten schon vor den Sommerferien erfolgen

Auch am Berliner Platz werde sich die Verkehrsführung rund um den Kreuzungsbereich von Stephan- und Kaufbeurer Straße, Schumacher- und Adenauerring immer wieder ändern, erklärt Ferdinand Berger von der Abteilung Verkehrswesen im Rathaus. Vorgezogen auf die Zeit ab Pfingsten werden etwa Arbeiten in Abbiegebereichen und dort, wo Radler und Fußgänger die Straßen queren. Je nach Maßnahme fallen dadurch einzelne Fahrspuren zeitweise weg. Oder das Abbiegen in die eine beziehungsweise andere Richtung ist nicht immer überall möglich. Berger hofft, dass in der Bauzeit möglichst viele Verkehrsteilnehmer den Berliner Platz meiden.

Einer der ersten Schritte am Berliner Platz ist der Aufbau einer provisorischen Ampelanlage mit Fundamenten, Masten und vielen Kabeln. Die Behelfsampeln sind nötig, um während der eigentlichen Bauarbeiten Autos, Laster und Motorräder entsprechend lenken zu können. Eine neue Blitzanlage, um Rotlichtsünder zu erwischen, ist laut Wiedemann an der Kreuzung nicht geplant. Die bestehende Kontrollanlage ist bekanntlich seit Jahren außer Betrieb.

Unfälle vermeiden soll die Trennung der gleichzeitigen Einbiege- und Abbiegespur an der Keckkapelle. Das betrifft Fahrzeuge, die vom Adenauerring kommend nach rechts Richtung Schumacherring abbiegen. Und das betrifft Fahrzeuge, die Richtung Süden fahrend nach rechts auf die Kaufbeurer Straße zur Stadtmitte fahren. Eine Bushaltestelle soll künftig Ein- und Ausfahrt klar trennen.