Unter anderem bei H&M, Zara und V-Markt

Vier Städte in der Region: Hier finden heute Verdi-Streiks statt

Verdi ruft im Handel ab Freitag zu Warnstreiks auf. Betroffen sind demnach Geschäfte in Kempten, Kaufbeuren, Memmingen und Lindau.

Verdi ruft im Handel ab Freitag zu Warnstreiks auf. Betroffen sind demnach Geschäfte in Kempten, Kaufbeuren, Memmingen und Lindau.

Bild: Matthias Balk, dpa (Symbolbild)

Verdi ruft im Handel ab Freitag zu Warnstreiks auf. Betroffen sind demnach Geschäfte in Kempten, Kaufbeuren, Memmingen und Lindau.

Bild: Matthias Balk, dpa (Symbolbild)

Zu Streiks ruft die Gewerkschaft Verdi heute Beschäftigte im Handel im Allgäu auf - in "ausgewählten Betrieben". Kempten und drei weitere Städte sind betroffen.
26.05.2023 | Stand: 06:19 Uhr

Zu Streiks ruft die Gewerkschaft Verdi Beschäftigte im Handel im Allgäu auf - das aber in "ausgewählten Betrieben". Die Streiks sind teilweise für zwei Tage angesetzt (Freitag und Samstag), teils sogar für vier Tage und dauern dann bis Mittwoch. Die Streikleiterin und Verdi-Gewerkschaftssekretärin Manuela Karn rechnet in Kempten mit etwa 130 Teilnehmenden. (Hier lesen Sie: Allgäuer Verdi-Chef Röll zu Zeiterfassung und Bußgeldern: „Wenn’s nichts kostet, bringt’s nichts“)

Als für den Streikaufruf "ausgewählte Betriebe" nennt Verdi in Kempten H&M, Zara und den V-Markt. Zudem seien H&M-Filialen in Lindau, Memmingen und Kaufbeuren betroffen. Auch für Kaufland in Kaufbeuren gibt es demnach einen Streikaufruf. In Kempten treffen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Streiks morgens im Gewerkschaftshaus und wollen dann vormittags auch in die Fußgängerzone ziehen. (Eine spannende Frage: Bremst die Horten-Fassade eine andere Nutzung von Galeria-Kaufhof in Kempten?)

Verdi: Dramatische Preissteigerungen treffen die Menschen in den unteren Einkommensgruppen überproportional hart

Nach Ansicht von Verdi treffen die dramatischen Preissteigerungen Menschen in den unteren Einkommensgruppen überproportional hart. "Das Angebot der Arbeitgeber macht die Kollegen und Kolleginnen richtig wütend", sagt Hubert Thiermeyer, Vedi-Verhandlungsführer für den Einzelhandel in Bayern. Es werde ein weiterer Reallohnverlust geboten und das Arbeitgeberangebot verschärfe die drohende Altersarmut.

Der heutige Streiktag sei ein wichtiges Zeichen an die Arbeitgeber, ihre realitätsfremde Haltung aufzugeben, sagt Thomas Gürlebeck, Verdi-Verhandlungsführer für den Groß- und Außenhandel in Bayern. (Hier geht's zum aktuellen Konjunkturbericht der IHK Kempten/Oberallgäu: Jeder zehnte Betrieb wertet die Geschäftslage aktuell als schlecht - doch die Stimmung hellt sich auf)

Gewerkschaft: Im Einzel-, Versand-, Groß- und Außenhandel sollen Azubis jeweils 250 Euro mehr im Monat verdienen

Gefordert wird demnach im bayerischen Einzel- und Versandhandel eine Erhöhung der Stundenlöhne um 2,50 Euro (in unteren Lohngruppen auf mindestens 13,50 Euro pro Stunde). Für Beschäftigte im Groß- und Außenhandel solle das Entgelt um 13 Prozent steigen. Azubis beider Bereiche sollen jeweils 250 Euro mehr im Monat verdienen. (Lesen auch: Früherer Allgäuer Verdi-Chef gibt Praxistipps für Nicht-Juristen und Betriebsräte)

Laut Verdi bieten die Arbeitgeber im Einzel- und Versandhandel dagegen bisher, den Stundenlohn heuer um 52 Cent zu erhöhen und nächstes Jahr um 36 Cent. Dazu solle es insgesamt 1000 Euro als einmalzahlungen geben. Im Groß- und Außenhandel bieten die Arbeitgeber vier Prozent ab Dezember, ein Jahr später weitere 2,1 Prozent. Dazu sollten Einmalzahlungen von insgesamt 1400 Euro kommen.