Gefährliche Insekten

Zeckenalarm: Blutsauger "sind schon aktiv“ - Wo die Gefahr lauert

Eine vollgesaugte Zecke ist kein hübscher Anblick und wirft einen mächtigen Schatten.

Eine vollgesaugte Zecke ist kein hübscher Anblick und wirft einen mächtigen Schatten.

Bild: Ulrich Weigel

Eine vollgesaugte Zecke ist kein hübscher Anblick und wirft einen mächtigen Schatten.

Bild: Ulrich Weigel

Rotes Kreuz und Johanniter Unfall-Hilfe warnen vor Zecken: Sie sind ab 8 Grad Celsius auf Wirtssuche. Wie man sich schützt und was man keinesfalls tun soll.
12.04.2023 | Stand: 16:03 Uhr

„Kaum zu glauben, aber sie sind schon aktiv“, warnen die Johanniter. Auch das Rote Kreuz mahnt zu Vorsicht: „Experten zufolge könnte 2023 eines der stärksten Zeckenjahre werden,“ sagt Frank Schönmetzler, Leiter der Breitenausbildung beim BRK-Kreisverband Oberallgäu. Fast zeitgleich weisen beide Organisationen auf die anstehende Zecken-Saison hin. Laut Mitteilung beginnen Zecken bereits ab einer Temperatur von acht Grad, sich auf die Wirtssuche zu machen. (Hier lesen Sie: Happy End für "Mr. Green“ - Wie ein Sonthofer eine verletzte Ente rettete)

Schwere neurologische Symptome einschließlich Fieber, Kopfschmerzen und Übelkeit

Zecken übertragen demnach Krankheiten, die schwerwiegende Folgen haben können. Dazu zählt die Lyme-Borreliose, eine Erkrankung, die Gelenkschmerzen, Fieber und Müdigkeit verursacht und zu chronischen Beschwerden führen kann. Und Zecken übertragen auch die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Sie kann schwere neurologische Symptome verursachen, einschließlich Fieber, Kopfschmerzen und Übelkeit. Zudem können Zecken die Babesiose übertragen. Mögliche Folgen: Anämie, Fieber und Gelenkschmerzen. (Lesen Sie hier: Handel: Bremsen Horten-Kacheln andere Nutzung von Galeria-Kaufhof in Kempten?)

Zecken halten sich vor allem in Wäldern, hohem Gras, Gebüsch oder feuchtem Laub auf

„Man sollte bei Outdoor-Aktivitäten helle, bedeckende Kleidung tragen, um die Haut zu schützen“, sagt Frank Schönmetzler vom Roten Kreuz. Es sei auch wichtig, Insektenschutzmittel aufzutragen, das speziell für Zecken entwickelt wurde. Wer durch hohes Gras oder dichtes Unterholz gehe, solle möglichst auf den Pfaden bleiben und die Hosenbeine in die Socken stecken. Zecken hielten sich vor allem in Wäldern, hohem Gras, Gebüsch oder feuchtem Laub auf, weiß Marion Schmidt von den Johannitern. Sie ließen sich aber nicht von Bäumen fallen, sondern würden abgestreift oder kletterten von unten auf Tiere und Menschen. Nach Spaziergängen sollte man die Kleidung gründlich überprüfen. Und es sei ratsam, sich regelmäßig auf Zeckenbisse zu überprüfen.

Erreger sitzen im Magen-Darm-Trakt der Spinnentiere

Ein Zeckenstich sei aber kein Grund zur Panik, sagt Schmidt. Die Borreliose-Erreger säßen im Magen-Darm-Trakt der Spinnentiere und gelangten zwölf bis 24 Stunden nach dem ersten Saugen in die Wunde. Nach einem Zeckenstich sollte man das Tierchen daher möglich schnell mit einer Zeckenzange, -karte oder einem anderen speziellen Werkzeug entfernen, ohne den Körper der Zecke zu quetschen. Danach ist die Stichstelle gründlich zu reinigen. Bei Symptomen wie Fieber, Kopfschmerz oder einer Rötung um den Biss herum sollte man möglichst schnell zum Arzt. Geraten wird, die Zecke aufzubewahren, um sie bei Bedarf testen zu können. Gegen FSME gibt es eine Impfung.

Keinesfalls sollte man versuchen, Zecken mit Klebstoff, Öl oder anderen Mitteln zu ersticken, da die Tiere im Todeskampf vermehrt Flüssigkeit absondern und die Gefahr einer Infektion steigt.

Zeckenkarten gibt es kostenlos bei den Johannitern, Telefon 0800/ 0191414, www.johanniter.de/bayern/zeckenkarte