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Kemptener Behörde wächst deutlich

Kempten

Kemptener Behörde wächst deutlich

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    Autobahndirektion Südbayern
    Autobahndirektion Südbayern Foto: Martina Diemand

    Lange Zeit war das Misstrauen in Kempten groß: Bedeutet der Startschuss für die neue Bundesautobahn GmbH das Aus für Bayerns Autobahndirektionen und damit auch für die Dienststelle im Allgäu? Inzwischen ist klar: Das staatseigene Unternehmen, das ab 2021 Bau und Unterhalt aller deutschen Hauptmagistralen in Berlin managen wird, schwächt die Kemptener Behörde nicht. Im Gegenteil: Die Dienststelle mit ihren knapp 200 Mitarbeitern wird als eine der zehn Außenstellen der GmbH erheblich an Bedeutung gewinnen: Ihr Zuständigkeitsbereich wird um die Hälfte wachsen, was gleichzeitig mehr Budget und ein deutliches Stellenplus bedeutet.

    Dieser Trend veranlasste Michael Kordon, Präsident der Autobahndirektion Südbayern, in der Kemptener Residenz zum Satz: „Der Standort Kempten ist jetzt betoniert.“ Anlass war der Stabwechsel in der Leitung der Dienststelle: Tobias Ehrmann folgt auf Dr. Olaf Weller, der die Führung erst im Oktober 2017 übernommen hatte. Weller ist künftig bei der Regierung von Schwaben für den Straßenbau zuständig. Ehrmann wechselt vom Staatlichen Bauamt Krumbach nach Kempten. Den Festakt verfolgten fast 150 Vertreter von Behörden, aus Politik sowie Wirtschaft.

    Kompetent und engagiert habe Weller die Dienststelle geleitet, lobte Prof. Wolfgang Wüst vom bayerischen Verkehrsministerium – und attestierte diesem zugleich, neben den Projekten auch stets das Wohl seiner Mitarbeiter im Blick gehabt zu haben. „Die Autobahnen sind der wichtigste Verkehrsträger im Land“, sagte Wüst auch mit Blick auf Klimadiskussion und Bahnausbau. Und Kordon ergänzte: Die Trassen brauche man, egal ob die Fahrzeuge mit Diesel oder Wasserstoff angetrieben werden.

    Der Zuständigkeitsbereich der Dienststelle wird laut Kordon ab 2021 von 280 auf 420 Straßenkilometer wachsen – sehr zur Freude der Stadt Kempten, wie Bürgermeisterin Sibylle Knott sagte. Auch wenn dies möglicherweise die Suche nach neuen Räumen auslöse. Die Mitarbeiter betreuen dann nicht nur die komplette A 96 zwischen Lindau und München, sondern auch die A7 vom Grenztunnel Füssen bis zum Kreuz Crailsheim. „Dieser Zuwachs bedeutet auch mehr Budget und mehr Personal“, sagte Kordon auf Nachfrage unserer Zeitung. Kempten sei dann nicht nur für die Autobahnmeistereien in Wangen und Heidenheim zuständig, sondern brauche auch mehr Mitarbeiter in den Amtsstuben. Das könnten bis zu 40 neue Stellen sein, wobei die Besetzung wegen des leer gefegten Fachkräftemarktes schwierig sei. Derzeit würden vier neue Mitarbeiter für die Transformation der Behörde zur GmbH-Außenstelle gesucht. Das Gute für die bisherigen Mitarbeiter: Sie können am Behördenstatus festhalten oder in den Tarif der freien Wirtschaft wechseln. Die Arbeit, die auf die Dienststelle zukomme, sei enorm: Allein der Fahrbahnunterhalt und der Schwerpunkt Brückensanierung binden viele Kräfte. Hinzu kommen Projekte wie der Ausbau am Kreuz Memmingen und der Bau der dritten A 7-Fahrbahn zwischen Memmingen und Hittistetten. Das Jahresbudget von zuletzt 100 Millionen Euro werde da bei weitem nicht reichen, mutmaßte Kordon.

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