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Kinder und Jugendliche für Musik begeistern

Kempten

Kinder und Jugendliche für Musik begeistern

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    Stephanie M.-L. Bornschlegl
    Stephanie M.-L. Bornschlegl Foto: Martina Diemand

    Das Konzertpublikum von morgen hat der Allgäuer Tonkünstlerverband im Blick. „Wir fördern die Basis“, sagt Vorsitzende Stephanie M.-L. Bornschlegl. Die Diplom-Sängerin (lyrischer Sopran) und Dozentin für Stimmbildung aus Krugzell (Gemeinde Altusried) führt seit Mai den regionalen Ableger der Standesvertretung der Berufsmusiker, Interpreten, Komponisten und Musikpädagogen. Auf die Fahnen geschrieben hat sich der Verband vor allem die Förderung eines qualitätvollen schulischen Musikunterrichts. „Wir wollen mit Workshops dazu beitragen, dass sich Kinder und Jugendliche für Musik begeistern“, sagt Bornschlegl. Sein 20-jähriges Bestehen feiert der Verband nun am Samstag, 30. November, mit einem Jubiläumskonzert in Kempten, bei dem zahleiche der insgesamt 80 Mitglieder das Programm gestalten.

    Für ein Pilotprojekt mit der Grundschule Halblech hat Tonkünstler-Vorsitzende Bornschlegl den Kemptener Musiker und Komponisten Sebastian Kern gewinnen können. Er hatte die Bühnenmusik für das Altusrieder Freilichtspiele „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“, darunter auch sieben Lieder. Diese studieren die Schüler nun mit ihren Lehrern ein. Ziel ist es, ein etwa einstündiges Jim-Knopf-Stück auf die Bühne zu bringen, bei dem die Schüler nicht nur singen und tanzen, sondern auch die Geschichte erzählen. Einen Tages-Percussion-Workshop mit dem Schlagzeuger Martin Klee hatte unlängst die Geigerin Doris Nocka (Kempten) mit den Schülerinnen und Schülern der Montessori Schule Kempten realisiert. Neben Kinderprojekten an Schulen organisiert der Tonkünstlerverband auch Musik-Ferienwochen, etwa vom 7. bis 13. Juni 2020 in der Bayerischen Musikakademie Marktoberdorf: Kinder und Jugendliche ab elf Jahren beschäftigen sich dabei wahlweise mit Kammermusik und mehrhändiger Klaviermusik. Dazu gibt es ein Freizeitprogramm. „Unser Verband konzentriert sich auf kleinere Projekte“, sagt Bornschlegl, die auch Mutter eines siebenjährigen Sohnes ist. Vor gut zehn Jahren stemmte der Allgäuer Tonkünstlerverband unter seiner damaligen Vorsitzenden Gisela Helm (sie ist nun zweite Vorsitzende) noch große Kinderkonzerte mit Orchestern im Marktoberdorfer Modeon, im Kemptener Stadttheater und auch in der Big Box. „Diese Organisation können wir heute nicht mehr leisten“, sagt Bornschlegl.

    Der Allgäuer Tonkünstlerverband sieht sich aber auch als Interessenvertretung gegenüber politischen, sozialen und wirtschaftlichen Institutionen. Er berät obendrein seine Mitglieder und bietet regelmäßig Expertenvorträge, beispielsweise zum Steuerrecht oder Versicherungswesen an, sagt die Schatzmeisterin, Pianistin und Diplom-Musik-Pädagogin Annette Naumann (Kempten). Die Musiker und Sänger im Allgäuer Tonkünstlerverband müssen alle eine „künstlerische Reifeprüfung“ (Bornschlegl) abgelegt haben – also einen erfolgreichen Abschluss an einer Musikhochschule in der Tasche haben, sagt Bornschlegl, die als Dozentin an der Bayerischen Musikakademie in Marktoberdorf Lehrer in Sachen Stimmbildung unterrichtet.

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