Und schon wieder kein Skilager: Das bayerische Kultusministerium hatte die Schulen im Freistaat dazu angehalten, sämtliche mehrtägige Exkursionen und Klassenfahrten bis zu den Osterferien abzusagen. Die Enttäuschung unter den Allgäuer Schülerinnen und Schülern, aber auch unter den Lehrkräften ist groß. Zumal solche Fahrten schon seit Anbeginn der Pandemie nicht mehr möglich waren, sagt Nicoletta Schelldorf, Füssener Kreisvorsitzende des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes. „Das ist das, woran man sich später erinnert. Nicht an die Mathestunde“, sagt Schelldorf.
„Wir hatten in diesem Jahr zwei Skilager geplant, um das im letzten Jahr ausgefallene noch nachzuholen“, sagt Karin Ulrich, Leiterin des Gymnasiums Lindenberg. So wären die jetzigen Achtklässler auch noch in den Genuss gekommen. Die Lager finden stets in der siebten Jahrgangsstufe statt. Um nicht gänzlich darauf verzichten zu müssen, seien am Lindenberger Gymnasium nun zwei Skitage – einer für die Siebt- und einer für die Achtklässler – geplant, sagt Ulrich. (Lesen Sie auch: Studie zu Lehrkräftemangel - Verband warnt vor "Katastrophe")
Jakob-Brucker-Gymnasium Kaufbeuren: Neunte Klassen bekommen Besuch aus England
Auch das Jakob-Brucker-Gymnasium in Kaufbeuren setzt auf ein Ersatzprogramm: „Wir bemühen uns, so viele Alternativen wie möglich anzubieten und auf die Beine zu stellen“, sagt Schulleiter Christof Walter. Anstatt der Orientierungswoche der Zehntklässler gebe es nun zwei Tage. „Ein Einkehrtag bei den Maristen in Mindelheim“, sagt Walter. Und ein weiterer Tag, der den Schülern zur eigenen Gestaltung vorbehalten sei. „Die Studienfahrt der elften Jahrgangsstufe haben wir einfach in den Juni verschoben“, erklärt der Schulleiter. Anstatt einer Reise nach England bekommen die neunten Klassen nun Besuch von Lehrkräften von der Insel: „Die Schüler sind dann eine Woche wirklich aus dem Unterricht raus und können in die englische Kultur und die Sprache eintauchen“, sagt Walter.
Die Knabenrealschule Immenstadt hat die üblichen Skilager erst gar nicht gebucht: „Mit dem ganzen Regelwirrwarr an den Skiliften war uns das zu unsicher“, sagt Leiterin Petra Westhäuser. Auch die Abschlussfahrten der zehnten Klassen müssten wieder ausfallen. „Die Schüler lechzen danach, das ist einfach schade“, sagt Westhäuser. (Lesen Sie auch: „Der Schulalltag ist unersetzlich“ - Schulen im Allgäu wollen an Präsenzunterricht festhalten)
Grund- und Mittelschule Memmingen-Amendingen hat wegen Pandemie erst gar nichts geplant
Auch die Grund- und Mittelschule Memmingen-Amendingen hat wegen der Pandemie erst gar keine Klassenfahrten geplant, sagt Leiter Robert Hackenberg. Dort werde die Zeit für den Unterricht genutzt. „Wir sind einfach nur froh, dass die Schulen überhaupt auf haben dürfen“, sagt Hackenberg. Die Enttäuschung der Schülerinnen und Schüler könne er nachvollziehen, „aber wir sind alle Realisten“.
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