Ein Meteorit ist am Dienstag in Schleswig-Holstein abgestürzt und hat ein Haus in Elmshorn getroffen. Der Gesteinsbrocken habe am Dienstag das Dach eines Hauses durchschlagen, sagte eine Bewohnerin der Deutschen Presse-Agentur (DPA) am Freitag. Zuvor hatten die "Elmshorner Nachrichten" berichtet.
Ein Sprecher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) bestätigte den Meteoriteneinschlag. Ein solches Ereignis sei sehr selten, sagte er. In Deutschland war nach DLR-Angaben zuletzt im April 2002 in Bayern in der Nähe von Schloss Neuschwanstein ein Meteorit eingeschlagen.

Meteoriten-Einschlag in Deutschland: 2002 schlug ein Meteorit bei Neuschwanstein ein
2002 flog ein Meteorit über Deutschland hinweg und schlug am 6. April im Ammergebirge bei Neuschwanstein ein und zerbrach in mehrere Teile. "Es brach damals ein wahres Meteoritenfieber aus", erinnert sich Dr. Karl Wimmer - stolzer Besitzer eines der Meteoritensplitter - an das Frühjahr 2002. Das Ammergebirge ist das Hausgebirge des Physikers. Im Internet besorgte sich der Nordendorfer damals Informationen über die Flugbahn des Brockens.
Meteorit Neuschwanstein schlägt im Allgäu ein: Finder Dr. Karl Wimmer erinnert sich
Seit dem Frühjahr 2003 suchte das Ehepaar Wimmer im Ammergebirge nach einem größeren Stück als das, was zwei Berliner gefunden hatten. An einem Wochenende machte sich Wimmer alleine auf den Weg, wanderte durch dichte Latschenkieferfelder. "Nach zwölf Stunden wollte ich schon aufhören, da sah ich ihn." 2844 Gramm schwer und zu neunzig Prozent von einer Schmelzkruste überzogen.
Er war verwittert, durch seinen Eisengehalt angerostet und bereits von einem Lebewesen erobert: Eine kleine Schnecke hatte es sich bequem gemacht. Den Abdruck, den das Tier hinterlassen hat, ist heute noch sichtbar, behauptet wenigstens Wimmer.

"Ich habe Glück gehabt, dass so etwas in unserer Gegend passiert ist", sagt der Physiker. Einen "frischen" Meteoriten in Deutschland zu finden sei seltener als ein Sechser im Lotto. Bis heute ist allerdings ein Brocken verschollen.
Meteor richtete 2013 großen Schaden in Russland an
Ein größeres Kaliber war dagegen ein Meteor, der im Februar 2013 nahe der russischen Millionenstadt Tscheljabinsk am Ural in der Atmosphäre zerbarst. Durch die Druckwelle wurden nach Angaben des DLR mehr als 7000 Gebäude teils erheblich beschädigt, rund 1500 Menschen wurden durch herumfliegende Glassplitter verletzt.
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