118 Unternehmen, Kommunen und andere Partner mit 18.000 Mitarbeitern haben sich im Bündnis Klimaneutrales Allgäu zusammengeschlossen. So konnten beispielsweise allein im Jahr 2023 insgesamt 62.000 Tonnen CO2 eingespart werden, erklärt Sebastian Hartmann vom Energie- und Umweltzentrum Allgäu (Eza), der das Bündnis leitet. Zudem wurden von den Partnern über 430 Investitionen umgesetzt und 32 regionale Projekte gefördert: beispielsweise Foodsharing-Projekte, die Allgäu Cleanup-Days und ein Förderprogramm für Parkplatz-PV-Anlagen. Um weitere Partner für das Projekt zu begeistern, richtet sich das Bündnis neu aus. Unternehmen können künftig auch in eigene Projekte investieren, um die Klimaziele zu erreichen.
Bündnis Klimaneutrales Allgäu ist fünf Jahre alt
Vor fünf Jahren wurde das „Bündnis Klimaneutrales Allgäu 2030“ gegründet. Das Ziel ist: Alle Partner zehn Jahre lang zu begleiten, um ausgehend von einer Startbilanz, jährlich zehn Prozent der Treibhausgase zu reduzieren - und um 2030 klimaneutral zu sein. Das Ziel war damals, das Allgäu zum Vorreiter im Klimaschutz zu machen, erinnert sich Thomas Kiechle, Oberbürgermeister der Stadt Kempten. „Anfangs musste viel Überzeugungsarbeit geleistet werden.“ Kempten ist Gründungsmitglied.
Klimaneutrales Allgäu bietet neue Optionen an
Partner hatten bislang die Möglichkeit, unvermeidbare, also beispielsweise für die Produktion notwendige Rest-Emissionen zu kompensieren. Beispielsweise durch Einzahlungen in den Klimafonds Allgäu und in zertifizierte Projekte, die etwa in Entwicklungsländern den CO2-Ausstoß senken. Weil diese Kompensationsabgabe als „Ablasshandel“ kritisiert wurde, gibt es ab 2025 für die Partner zusätzlich die Option, in Projekte im eigenen Unternehmen zu investieren – beispielsweise in den Bau einer Photovoltaikanlage, erklärt Eza-Geschäftsführer Martin Sambale. Zudem wurde die Jahreszahl 2030 aus dem Namen gestrichen, weil es Firmen, Kommunen und Organisationen weiter möglich ist, in das Bündnis einzusteigen – und sich dann auf den zehnjährigen Weg zu machen, der dann nach 2030 endet. „Wir wollen weiter wachsen“, sagt Sambale.
Warum treten Firmen dem Bündnis Klimaneutrales Allgäu bei?
Die Kosten für Beitritt und Beratung richten sich nach der Mitarbeiterzahl eines Unternehmens oder einer Organisation. Aber was treibt Firmen an, sich der Klima-Allianz anzuschließen? „Es ist eine Möglichkeit, sich mit einem lokalen Bündnis und Partnern aus der Region auf den Weg zu machen“, sagt Dominik Ruchte, Projektleiter Nachhaltigkeitsmanagement der Berger Holding. Das Unternehmen hat 2500 Mitarbeiter und hat seinen Sitz in Memmingen. Für die Akzeptanz sei es aber wichtig, zu zeigen, dass sich etwa die Energieeinsparungen langfristig für das Unternehmen auszahlen und sich Synergieeffekte ergeben.
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