45.000 Tonnen – so viel klimaschädliches CO2 haben die 117 Unternehmen, Kommunen und anderen Teilnehmer am Bündnis klimaneutrales Allgäu 2030 in den mehr als drei Jahren seit Start des Projekts vermieden. Mehr als 4.000 Hektar Waldfläche müsste man zusätzlich aufforsten, um dieselbe Menge des Treibhausgases jährlich zu binden.
Beeindruckende Zahlen, die verdeutlichen, wie ernst es die Teilnehmer am Bündnis klimaneutrales Allgäu 2030 nehmen und was möglich ist, wenn man die Herausforderungen beim Klimaschutz und Energiesparen zielgerichtet verfolgt.
Klimabündnis Allgäu: Über 300 Maßnahmen wurden bereits umgesetzt
Über 300 Maßnahmen haben dabei die Bündnis-Partner bislang umgesetzt, berichtet Sebastian Hartmann vom Energie- und Umweltzentrum Allgäu (eza), das das Bündnis leitet. Dazu zählen die Installation von Photovoltaikanlagen auf den Firmendächern, die Umstellung auf E-Mobilität im Fuhrpark, der Einbau energieeffizienter Techniken, der Umstieg auf Ökostrom und vieles mehr, so Hartmann. Es seien alles wichtige Schritte auf dem Weg zur Klimaneutralität bis spätestens 2030, wozu sich alle Bündnis-Partner verpflichtet haben.
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Erreichen wollen die Bündnispartner das ehrgeizige Ziel vor allem durch den effizienteren Umgang mit Energie und den verstärkten Einsatz von erneuerbaren Energien. Für derzeit noch unvermeidbare Treibhausgas-Emissionen werden zudem Kompensationszahlungen fällig, die in internationale und regionale Klimaschutzprojekte fließen.
„Aber Fokus liegt ganz klar auf mehr Energieeffizienz bei den Teilnehmenden selbst“, betont Hartmann. „Jede Energie, die eingespart wird, muss an anderer Stelle weder erzeugt noch kompensiert werden – und senkt vor allem auch mittel- und langfristig die Betriebskosten.“
Energiesparen hilft auch der Region: Geld bleibt im Allgäu
Der Bündnis-Beitritt ist daher mit einer verpflichtenden Energieberatung durch das eza-Expertenteam verbunden. Darauf basierend entsteht dann ein konkreter Absenkpfad für das teilnehmende Unternehmen. „Spannend ist dabei die Entwicklung der Kennwerte – beispielsweise wie sich die Emissionsmenge pro Mitarbeiter entwickelt hat, aber auch in welchem Korridor sich die Emissionen innerhalb der teilnehmenden Branchen bewegen“, erklärt Hartmann.
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„Durch die erreichten Energieeinsparungen verringern sich die Wertschöpfungsverluste für die Region um mehr als fünf Millionen Euro“, so Hartmann. Sprich: Geld, das nicht für Energie ausgegeben werden muss, bleibt in der Region und wird dort investiert. Zudem unterstützt das Bündnis auch zahlreiche Klimaschutzprojekte in der Region.
Ein Teil der Kompensationszahlungen der Bündnis-Teilnehmer fließt nämlich in den Klimafonds Allgäu. „Mit dem Geld daraus wurden bislang 22 Allgäuer Projekte unterstützt“, erklärt Hartmann. Zum Beispiel ein Solar-Workshop der Klimainitiative Memmingen.
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