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Krankenhaus-Reform von Lauterbach: Auswirkungen auf das Allgäu - Holetschek und Klinikverbund-Chef

„Vielleicht verschwindet manche Klinik“

Klinik-Gipfel: Diese Prognosen treffen Holetschek und Klinikchefs für das Allgäu

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    Der Eingang des Klinikums Kempten: Wieviele Klinik-Standorte bleiben im Allgäu erhalten bei den aktuellen Reform-Plänen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach? Klaus Holetschek und die Teilnehmer des Allgäuer Klinik-Gipfels wagen einen Ausblick.
    Der Eingang des Klinikums Kempten: Wieviele Klinik-Standorte bleiben im Allgäu erhalten bei den aktuellen Reform-Plänen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach? Klaus Holetschek und die Teilnehmer des Allgäuer Klinik-Gipfels wagen einen Ausblick.

    Die Aufregung ist groß, seit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sein Konzept für eine Krankenhaus-Reform präsentiert hat. Bayerische Staatsregierung, Landkreistag und Krankenhaus-Gesellschaft bilden eine Koalition gegen diese Pläne. Sie treibt die Sorge um, dass viele Kliniken oder zumindest Fachabteilungen schließen müssen. Auf Initiative unserer Redaktion hat nun in Memmingen ein Allgäuer Krankenhaus-Gipfel stattgefunden. Im dortigen Klinikum diskutierten Krankenhaus-Chef Maximilian Mai und Andreas Ruland, Geschäftsführer des Allgäuer Klinikverbundes, mit dem bayerischen Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU). Die Berliner Ampelkoalition vertrat Andrew Ullmann, der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion.

    Allgäuer Klinik-Gipfel: Die Prognosen der Experten für die Zukunft der Häuser

    Wie sieht die Kliniklandschaft im Allgäu in zehn Jahren aus – und was bedeutet das für die Patienten? Das sind die Prognosen.

    • Ruland: „Es wird eine Veränderung geben. Wir werden eine Konzentration in der Notfallmedizin haben – möglicherweise mit weniger Standorten. Die Kliniken werden sich auf Schwerpunktleistungen fokussieren und nicht nur auf die Akut-Medizin. Es kann auch sein, dass ganze Kliniken verschwinden. Die großen Häuser müssen mehr mit niedergelassenen Ärzten kooperieren. Das gilt auch für kleinere Kliniken, die oft erster Kontakt für die Bevölkerung sind. Wenn es um etwas Komplexeres geht, werden die Patienten in eine Einrichtung weiter gelotst, die das leisten kann.“
    • Holetschek: „Das Gewinnen von Fachkräften ist die große Herausforderung. Dafür müssen wir jetzt die richtigen Bedingungen schaffen. Zudem müssen niedergelassene Ärzte mehr eingebunden, Bürokratie abgebaut und die Digitalisierung ausgebaut werden. Das Ziel ist eine gute, wohnortnahe Versorgung.“

    "Jetzt ist es wichtig, Entscheidungen nicht jahrelang vor sich herzuschieben": Lesen Sie hier die Meinung unseres Autors zur Reform

    • Ullmann: „Es wird hoch spezialisierte Krankenhäuser geben, aber auch solche der Grundversorgung. Und eine mehrstufige ambulante Struktur: Die alte Hausarztpraxis wird weiter existieren, aber es werden mehr spezialisierte Versorgungszentren hinzukommen sowie Gesundheitszentren, in denen verschiedene Heilberufe zusammen arbeiten wie Chirurgen und Neurologen mit Physiotherapeuten, Orthopäden oder Logopäden. In ländlichen Regionen könnten dorthin Fahrdienste angeboten werden.“
    • Mai: „Durch unseren geplanten Klinikneubau in Memmingen werden wir eine sehr gute Versorgung für das Allgäu haben. Damit sind wir auch attraktiv für Fachkräfte. Bei Krankentransporten wird es Entwicklungen geben, um Distanzen zu verkürzen. Einiges könnte sich in die Luft verlagern, um die Patienten schnell zu den richtigen Einrichtungen zu bringen.“

    Mehr ambulante statt stationäre Pflege? Lauterbachs Pläne von den Experten beim Klinik-Gipfel heiß diskutiert.

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