„Es leuchten die Sterne“ heißt das aktuelle Programm von Schauspielstar und Tatort-Kommissar Ulrich Tukur und seiner Band, den „Rhythmus Boys“. Ob die Sterne draußen leuchteten, das war am Sonntagabend im Kemptener Stadttheater weniger ersichtlich. Dafür leuchteten die Augen der knapp 500 Besucherinnen und Besucher schon in der Pause. Denn was der 66-jährige Sänger, Pianist und Entertainer Tukur mit seiner skurrilen Kapelle ablieferte, war hinreißend. Das Quartett verwandelte im Nu das fast vollbesetzte Stadttheater in einen nostalgischen Tanzpalast. Es bot nicht nur lustvoll und augenzwinkernd swingende Evergreens aus den 20er und 30er Jahren. „Ich liebe die Eleganz, die Leichtigkeit, die Gekonntheit der Musik und den Witz der Texte von Liedern aus dieser Zeit“, sagt Ulrich Tukur über diese Zeit. Auch pfiffig arrangierte Swing-Klassiker von Cole Porter, Irving Berlin und Glenn Miller standen auf dem Programm.

Tukur, dessen Mutter aus Ravensburg stammte und in Ulm aufwuchs, entpuppte sich in Kempten nicht nur als veritabler Pianist und Sänger, sondern auch als ein famoser Geschichtenerzähler, der in seinen Ansagen Wahrheit und Fiktion, Ernstes und Unsinniges virtuos-ironisch miteinander verknüpfte. Für reichlich Komik sorgten auch seine Mitstreiter: Gitarrist Ulrich Mayer mit Pomadenlocke und staubtrockenen Soli. Der 2,08 Meter große, spindeldürre Kontrabassist Günter Märtens tanzte nicht nur mit seinem voluminösen Instrument. Sein Partner war auch der kleine Schlagzeuger Kalle Mews, der mit dem „Bohnenstangen“-Kollegen ein innig-akrobatisches, urkomisches Tänzchen aufführte. Einen ausführlichen Bericht über den stil- und humorvollen Abend lesen Sie demnächst hier.