Ob sportlich, kulturell oder gemütlich: Das Allgäu hat für jede Urlauberin und jeden Urlauber etwas zu bieten.
Bild: Ralf Liniert/Andrew Matthews, dpa/Benedikt Siegert
Ob sportlich, kulturell oder gemütlich: Das Allgäu hat für jede Urlauberin und jeden Urlauber etwas zu bieten.
Bild: Ralf Liniert/Andrew Matthews, dpa/Benedikt Siegert
Egal ob zu zweit, mit der Familie oder Freunden: Bei einem Urlaub im Allgäu dürfte für jeden etwas dabei sein. Ein Wochenende reicht aus, um einige Aktivitäten in der Region auszuprobieren. Und dabei muss es nicht immer nur sportlich zugehen. Es gibt genug gemütliche Ausflüge. Unsere Redaktion hat einige Ideen für Wochenendtrips und Kurzurlaube im Allgäu gesammelt - für Sportlerinnen und Sportler, für Kulturinteressierte und für Familien.
Zwei bis drei Stunden dauert die Radtour von Füssen zur Vilser Alm und zurück. Sie umfasst circa 26 Kilometer und 615 Höhenmeter. Ein kurzer Abstecher nach Tirol und an den Alatsee sind inbegriffen.
Von Füssen geht es mit dem Mountainbike über den Alten Kobelweg und die Alatseestraße zum Alatsee selbst. Dieser wird im Uhrzeigersinn zu drei Vierteln umrundet.
Dann geht es nach rechts in Richtung Vilser Scharte. Der weitere Weg führt über die Straße Am Angerberg und die Georg-Schretter-Straße, unter der Seilbahn hindurch und vor dem dortigen Bach rechts auf einen Schotterweg. Man quert die Vils, die Bahnlinie und die Hauptstraße, bevor es geradeaus weitergeht und dann rechts auf den Fallweg. Dieser führt zur Vilser Alm, wo die Möglichkeit zum Einkehren besteht.
Eine anspruchsvolle Tour mit Hütte, See und einem Gipfel in 1941 Metern Höhe führt auf das Rubihorn im Oberallgäu. Die Route umfasst 10,8 Kilometer und dauert um die fünfeinhalb Stunden. Startpunkt ist der Wanderparkplatz in Reichenbach bei Oberstdorf. Über Stock und Stein auf dem Tobelweg oder über die asphaltierte Straße geht es zum Berggasthof Gaisalpe (1165 Meter). Von dort aus wandert man erst über die Wiese, dann über einen Pfad bis zum Gaisalpsee.
Hier bietet sich eine Pause an - vielleicht sogar mit einer Abkühlung im See. Von dort aus sind es noch 400 Höhenmeter bis zum Gipfel. Ein steiler Pfad, der teilweise mit Drahtseilen versehen ist, führt dorthin. Oben hat man Ausblick über zahlreiche Berge der Allgäuer Alpen, den Gaisalpsee und einige Oberallgäuer Städte.
Über 215 Meter (fünf Seillängen) kann man an der Südwestkante am Aggenstein im Tannheimer Tal klettern. Die Kletterstellen verlaufen zum größten Teil geneigt an der Kante und steilere Abschnitte sind kaum vorhanden (Schwierigkeitsgrad zwei bis drei). Trotzdem sollte man die Route nicht unterschätzen und ein Sturz oder Abrutscher sollte nicht passieren.
Auf dem Gipfel kann man einen schönen Ausblick über die Füssener Seenlandschaft genießen. Der Zustieg ist über die Bad Kissinger Hütte möglich.
Einen besonderen Spaziergang kann man in Gmeinschwenden nahe Bad Grönenbach unternehmen - und zwar mit einem Alpaka. Mit dem Tier angeleint an der Seite geht es in anderthalb Stunden über 1,5 Kilometer an Feldern, Kuhweiden und einem See vorbei durch das Unterallgäu.
Die Alpakas gehen ziemlich langsam und gemütlich und auch eine Pause wird hie und da eingelegt. Bis zu zwei Personen können ein Alpaka führen. Die führende Person zahlt 29 Euro, die Begleitperson 14 Euro. Die Veranstalter von "Alpakaliesl" empfehlen ein Mindestalter von zehn Jahren beim Führen des Alpakas, begleitende Kinder sollten mindestens fünf Jahre alt sein. Bei unter 18-Jährigen müssen Erziehungsberechtigte dabei sein. Eine Anmeldung ist auf der Website von "Alpakaliesl" möglich.
Nur vier Minuten mit dem Auto entfernt (oder eine halbe Stunde zu Fuß) befindet sich am Waldrand das Waldcafé Bad Grönenbach. Dort kann man beim Blick auf die Alpen Kaffee trinken und Kuchen essen. Das Café hat montags bis samstags von 14 bis 18 Uhr geöffnet, an Sonn- und Feiertagen von 10 bis 18 Uhr.
Ein weiterer ungewöhnlicher Spaziergang, der sich für Familien eignet, findet in bis zu 40 Metern Höhe statt. Bei Scheidegg gibt es nämich einen Baumwipfelpfad, einen "Skywalk". Von dort aus kann man über die Spitzen der Bäume hinweg auf die Berge und bis zum Bodensee sehen. Der Skywalk ist verbunden mit einem Erlebnispfad, auf dem Kinder an verschiedenen Stationen die Natur kennenlernen können - so zum Beispiel an einer Duftstation, einer Ameisenbeobachtungsstation und einem Insektenhotel.
Bleiben darf man innerhalb der Öffnungszeiten, solange man möchte (täglich 10 bis 18 Uhr, letzter Einlass 17 Uhr). Für Erwachsene kostet der Skywalk 14,50 Euro, für Kinder über einen Meter 10,50 Euro, kleinere Kinder bekommen freien Eintritt. Es gibt zahlreiche Angebote und Vergünstigungen, die sie auf der Website des Skywalk finden.
Mit bis zu 40 Kilometern pro Stunde den Berg hinuntersausen: Das können Erwachsene sowie Kinder mit dem Alpsee Coaster bei Immenstadt. Die Ganzjahres-Rodelbahn ist knapp drei Kilometer lang, eine Abfahrt dauert zwischen fünf und zehn Minuten. Sie hat 68 Kurven, 23 Wellen, sieben Jumps und vier Brücken.
Die Geschwindigkeit kann gesteuert werden, herausfallen kann man aus der vorgefertigten Bahn nicht. Selbst fahren dürften Kinder ab acht Jahren und 1,40 Metern Größe. Zur Bahn gelangt man entweder zu Fuß oder mit der Sesselbahn. Ein Ticket mit Bergfahrt kostet für Erwachsene 14,50 Euro, für Kinder von sechs bis 13 Jahren 12,50 Euro (ohne Bergfahrt acht und sieben Euro).
Nahe der Bergstation befindet sich auch der Kletterwald Bärenfalle. Dieser bietet 19 verschiedene Parcours in Bodennähe und sieben Strecken in bis zu 20 Metern Höhe. Mit Seilbahnen geht es von einem Baum zum anderen. Kinder ab sechs Jahren (1,20 Meter) dürfen mit ihren Eltern Klettern. Einzeltickets für den Kletterwald kosten 24,50 Euro für Erwachsene und 19,50 € für Kinder. Es gibt auch Tickets, die den Alpsee Coaster einschließen. Die Preise finden Sie auf der Website der Alpsee Bergwelt.
Wer noch nicht genug Action hatte, kann danach noch in den nahe gelegenen Alpsee bei Immstadt hüpfen. Dort gibt es kleine Buchten und große Liegewiesen, die sich gut für Familien eignen.
Wer den Klassiker Schloss Neuschwanstein schon zur Genüge kennt und trotzdem ein wenig Geschichte und Burgenflair erleben möchte, kann die nahe beieinander gelegenen Ruinen Hohenfreyberg und Eisenberg besichtigen. Erbaut Anfang des 14. und Anfang des 15. Jahrhunderts erlebten die bei Pfronten liegenden Burgen mehrere Adelsgeschlechter, Kriege und Feuer. Seit dem Ende des Dreißigjährigen Krieges sind es nurmehr Ruinen.
Zudem ranken sich mehrere Sagen um die Gemäuer - von Riesen, Rittern und unterirdischen Gängen. Von den Ruinen hat man einen guten Ausblick auf die Alpen und das Pfrontener Tal. Die Ruinen erreicht man zu Fuß von Pfronten, Zell und Eisenberg. Die Länge der Wanderung hängt vom Startpunkt ab.
Zahlreiche alte Bauernhäuser, viele Tiere und Ausstellungen: Das alles gibt es im Bauernhofmuseum in Illerbeuren. Das Freilichtmuseum rekonstruiert das alte Schwaben. Beim Betreten der alten Bauernhöfe, Werkstätten, Stallungen, Gärten und Felder reist man quasi zurück in die Vergangenheit. Man erfährt alles darüber, wie Bäuerinnen und Bauern sowie Handwerker damals gelebt und gearbeitet haben.
Es gibt Dauerausstellungen zu den Themen Landtechnik, Handwerk, Schützenkultur, Torfwirtschaft und vielem mehr. Zusätzlich gibt es wechselnde Sonderausstellungen. Genauere Informationen dazu erhalten Sie auf der Website des Schwäbischen Bauernhofmuseums Illerbeuren.
Von 1. April bis 15. Oktober hat das Museum von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt acht Euro für Erwachsene, sechs Euro für Kinder ab sechs Jahren (darunter freier Eintritt). Hunde dürfen mit auf das Gelände, aber nicht in die Häuser.
Im Allgäu gibt es unzählige Heimat- und Stadtmuseen zu besichtigen. Viele Ortschaften haben ein Museum, dass sich um die Geschichte des jeweiligen Dorfes, Marktfleckens oder der Stadt dreht. Lohnenswert sind vor allem eine Tour durch das Zumsteinhaus in Kempten, das 2020 zum "besten Heimatmuseum" gekürt wurde, das Museum der Stadt Füssen im ehemaligen Benediktinerkloster St. Mang und das Stadtmuseum Memmingen, das am 1. Mai mit neuen Sammlungsschwerpunkten in die Saison gestartet ist. Aber auch die Alpenstadt Sonthofen im Oberallgäu, Isny und Wangen im Westallgäu sowie Kaufbeuren, Marktoberdorf und Buchloe im Ostallgäu können mit ihren Stadtmuseen punkten.
Zu einigen der Stadtmuseen ist der Eintritt kostenlos, ansonsten betragen die Eintrittspreise um die fünf Euro.
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