Die deutsche Curling-Nationalmannschaft der Frauen, die zum Großteil aus Spielerinnen des CC Füssen besteht, ist vor dem Start der Weltmeisterschaft an diesem Freitag, 30. April, im kanadischen Calgary von zwei Covid-19-Infektionen betroffen. Das teilten am Mittwochabend sowohl der internationale als auch der deutsche Curling-Verband mit. Um welche Spielerinnen es sich handelt, wurde aus Datenschutzgründen nicht bekannt gegeben.
Die beiden Betroffenen hätten sich mit großer Wahrscheinlichkeit auf dem Inlandsflug von Montreal nach Calgary angesteckt, heißt es in einer Pressemitteilung. Der erste Positiv-Test sei am vergangenen Freitag festgestellt worden, der zweite am Sonntag. Umfangreiche Vorab-Testungen waren die Voraussetzung, damit die Gesundheitsbehörden der Provinz Alberta überhaupt einer WM zustimmten. In der sogenannten „Curling-Bubble“ fanden seit Ende Februar in Calgary etliche Turniere statt, darunter die Männer-WM. Die Top-6 platzierten Nationen bei dieser WM qualifizieren sich für die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking.
Trainer Kapp: "Das ist sehr, sehr bitter"
Bundestrainer Uli Kapp bestätigte auf Nachfrage unserer Redaktion, dass alle anderen deutschen Athletinnen und Betreuer bislang nur negativ getestet wurden. „Wir sind sehr konsterniert, weil wir alles unternommen haben, um das Risiko einer Infektion so gering wie möglich zu halten“, sagte Kapp. Sämtliche Tests vor der Abreise seien negativ gewesen, das Team habe sich zwei Wochen lang während der Vorbereitung am Stützpunkt Füssen in eine Selbstisolation begeben. „Trotzdem findet das Virus am Ende seinen Weg auf der allerletzten Etappe vor dem Erreichen der Bubble. Das ist wirklich sehr, sehr bitter“, sagte Kapp. Als Konsequenz haben die WM-Veranstalter das Mittwochs-Training für alle 14 Nationen abgesagt. Am Mittwochabend hieß es nach weiteren Test: 13 Nationen erhalten das Startrecht für das Training am Donnerstag und die WM ab Freitag. Ausnahme: Deutschland.
Spielen die Deutschen gegen Russland nur zu dritt?
Die WM ist für das Team von Kapp dennoch nicht abgehakt. Bei einer herkömmlichen Virusvariante wäre es für das DCV-Team möglich, das erste Spiel am Freitag gegen Russland zu dritt zu spielen. Sollten die beiden positiv getesteten Athletinnen auch weiterhin symptomfrei bleiben, könnte das fünfte Spiel am Montag gegen Italien wieder zu viert bestritten werden. Die Quarantäneregelung wäre dann für eine der beiden Athletinnen abgelaufen. Auch die ersten fünf von 13 Spielen verloren zu geben und ab Dienstag eine Aufholjagd zu starten, ist für Kapp denkbar. Diese Option werde seitens des Weltverbandes WCF diskutiert, um der deutschen Mannschaft zumindest ein verspätetes Startrecht zu ermöglichen. Klarheit hierüber wird jedoch nicht vor Donnerstagabend in Calgary erwartet.
Vier von fünf Athletinnen kommen aus Füssen
Nominiert für die WM in Calgary wurden vom Deutschen Curling-Verband folgende fünf Spielerinnen:
- Daniela Jentsch (Skip) | 39 Jahre | CC Füssen
- Analena Jentsch | 23 Jahre | CC Füssen
- Emira Abbes | 24 Jahre | CC Füssen
- Klara-Hermine Fomm | 20 Jahre | 1. SVC Geising
- Mia Höhne | 20 Jahre | CC Füssen
Weitere Informationen zur Curling-WM gibt es auf der Seite des Internationalen Curling-Verbandes unter www.worldcurling.org