In Bayern sollen 2025 zum Beispiel mehr Einkaufsnächte möglich sein. Händler können ihre Läden öfter als bisher bis 24 Uhr öffnen. Das Ladenschlussgesetz wurde im Freistaat gelockert.
Diese sanfte Liberalisierung findet Alexander Mayerhofer, Vorsitzender der Füssener Werbegemeinschaft „Gemeinsam Wir“, zwar gut. „Doch es könnte mehr sein“, sagt er. Denn am Ladenschluss wurde grundsätzlich nichts geändert. Dieser bleibt in Bayern bei 20 Uhr.
Bringt neues Ladenschlussgesetz erhofften Schwung für den Handel?
Ob die nun vier möglichen Einkaufsnächte wirklich den erhofften Schwung für den Handel bringen, müsse sich zeigen, sagt Mayerhofer. Was in der Debatte häufig vergessen werde, sei der soziale Aspekt. Mayerhofer ist überzeugt, dass eine tote Innenstadt auch immer den Verlust eines sozialen Begegnungsorts bedeutet. Denn dafür seien Innenstädte auch da. Lange Einkaufsnächte förderten das soziale Miteinander und schafften Anlässe, um sich zu begegnen.
Warum gibt es davon also nicht mehr, fragt sich Mayerhofer. Man brauche nicht für alles ein Gesetz. Gerade im Handel würden Arbeitnehmerschutz, Personalnot und letztlich auch die Nachfrage ohnehin das Angebot etwa an langen Einkaufsnächten limitieren.
Für Handel ist das Gesetz ok - aber noch zu wenig
Auch Mechthild Feldmeier (Memmingen), Bezirkschefin des Handelsverbandes Bayern, sieht in dem Gesetz eine positive Entwicklung. Es bleibe aber ein Wermutstropfen: Für die verkaufsoffenen Sonntage müsse es einen Anlass geben. In Memmingen ist das zum Beispiel der Jahrmarkt. „Wir haben diesen einen Tag und es ist schwer, einen zweiten zu installieren“, sagt Feldmeier. Stadt, Kirchen und Gewerkschaft ziehen laut Feldmeier nicht mit.
In anderen Städten sei das anders - beispielsweise in Kempten und Kaufbeuren, berichtet die Ortsvorsitzende. Für sie ist das ein Standortnachteil, „weil diese Einkaufssonntage nach wie vor ziehen“. Der Verband hätte sich gewünscht, dass im Gesetz alle Städte gleich behandelt werden und kein Bezug zu einem Anlass notwendig sei.
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