Dr. Kathrin Mädler, Intendantin des Landestheaters Schwaben beendet zur Spielzeit 2022/23 ihren Vertrag am Landestheater Schwaben (LTS) in Memmingen. Darüber informierte die Pressestelle am Montagnachmittag. Mädler wird in Zukunft das Theater in Oberhausen leiten. Unter der Leitung der gebürtigen Osnabrückerin konnte das Landestheater überregional viel Aufmerksamkeit erringen, heißt es vonseiten des LTS. Erst im Juli hatte der Zweckverband LTS ihren Vertrag für fünf Jahre verlängert.
Manfred Schilder, Oberbürgermeister der Stadt Memmingen und Vorsitzender des Zweckverbands Landestheater Schwaben, bedauert den Wechsel von Mädler sehr: „Frau Dr. Mädler arbeitet am Landestheater Schwaben höchst innovativ und hat mit ihrem Team dem Theater überregionale Strahlkraft verliehen. Für das Landestheater Schwaben ist es ein herber Schlag, dass Frau Mädler ihren erst kürzlich verlängerten Vertrag nicht vollständig erfüllen wird.“
„Theater ist Gegenwartskunst und hat die Pflicht, sich inhaltlich und kritisch mit dem auseinanderzusetzen, was gerade passiert. Theater spricht das Herz an, es geht um Emotionen und auch um Ästhetik“, sagte Mädler einmal in einem Interview mit unserer Redaktion. Man müsse nicht alles verstehen, was da auf der Bühne passiere, doch „gutes Theater bietet dem Zuschauer immer verschiedene Zugangsebenen an.“ Und genau das, gutes Theater machen, war ihr Ziel am LTS.
LTS wurde in den vergangenen Jahren mehrfach ausgezeichnet
So wurde das Theater 2019 mit dem Theaterpreis des Bundes ausgezeichnet, erhielt 2019 eine Einladung zu den Mühlheimer Kinderstücken und 2018 den bayerischen Kunstförderpreis. „Das Theater hat durch zahlreiche Vernetzungs- und Kooperationsprojekte neue gesellschaftliche Verbindungen geschaffen. Und auch die steigende Akzeptanz beim Publikum zeigt, dass sie das Theater zu einem Ort der ästhetischen wie politisch-gesellschaftlichen Auseinandersetzung gemacht hat“, betont Schilder. (Lesen Sie auch: Publikum steht zum LTS und verzichtet auf bereits bezahlte Eintrittsgelder)
Das sagt Memmingens Oberbürgermeister Manfred Schilder zur Entscheidung der Intendantin
Trotzdem freue er sich für Mädler, da Theaterarbeit ja auch immer Offenheit für Veränderungen voraussetze und neue Impulse verlange. „Die Berufung an ein so traditionsreiches und künstlerisch herausragendes Theater wie Oberhausen bedeutet auch, dass das Landestheater Schwaben in der deutschen Theaterlandschaft eine Größe geworden ist. Wir wünschen Frau Mädler alles Gute für ihren weiteren Weg“, schließt Schilder.
"Mit Dr. Kathrin Mädler haben wir eine leidenschaftliche Theatermacherin gewonnen, mit der wir die Menschen in Oberhausen und der Region wieder für unser Theater begeistern wollen und uns neue Impulse für ein offenes, emotionales, spannendes aber auch gesellschaftskritisches Theater erhoffen", erklärte Oberhausens Kulturdezernent Apostolos Tsalastras in einer Mitteilung.
Mädler sieht ihren Wechsel laut eigener Aussage ebenfalls mit einem lachenden und einem weinenden Auge: „Das Landestheater Schwaben ist für mein Team und mich ein wunderbares künstlerisches Zuhause: Wir arbeiten hier mit dem Vertrauen und der Unterstützung des Zweckverbandes und großer Zuwendung auf Seiten der Partnerinnen und Partner und des Publikums. Für diese liebevolle Offenheit gegenüber unserer Theaterarbeit bedanke ich mich von Herzen. Es wird sehr schwerfallen, dieses Theater mit seinem hervorragenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu verlassen. Ich sehe der Herausforderung, das Theater Oberhausen zu leiten, aber natürlich mit größter Freude entgegen.“
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