Wie geht der politische Weg von Franz Pschierer weiter? Der frühere bayerische Wirtschaftsminister, der vor wenigen Wochen die CSU verließ und zur FDP wechselte, will bei der Landtagswahl 2023 offenbar für die Freien Demokraten im Stimmkreis Memmingen antreten. Dieses Gerücht hält sich jedenfalls hartnäckig.
„Ich möchte mich nicht dazu äußern“, sagte Pschierer auf Anfrage unserer Redaktion. Doch das Geheimnis wird bald gelüftet: Die FDP nominiert ihren Direktkandidaten für den Memminger Stimmkreis am Dienstag, 29. November.
Landtagswahl 2023: Tritt Pschierer für die FDP in Memmingen an?
In Memmingen würde Pschierer, der dem Landtag seit 28 Jahren angehört und bisher im Kaufbeurer Stimmkreis beheimatet war, auf einen alten Bekannten treffen. Dort geht der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek für die Christsozialen ins Rennen. Mit ihm hatte Pschierer schon bei der CSU-Nachwuchsorganisation Junge Union zusammengearbeitet. Für die SPD kandidiert Ivo Holzinger. Er ist der Sohn des früheren Memminger Oberbürgermeisters gleichen Namens.
Franz Pschierer verließ die CSU mit einem lauten Knall
Der 66-jährige Pschierer hatte die CSU mit einem lauten Knall verlassen. Die Partei, der er jahrzehntelang angehört hatte, bezeichnete er als „Intrigantenstadl“, in der Dinge gelaufen seien, „die ich nicht akzeptieren kann“. (Lesen Sie auch: „Erbärmlich, verletzend und zutiefst enttäuschend“: Stracke und Bosse reagieren auf Pschierers Vorwürfe)
Der Mindelheimer war schon länger als innerparteilicher Kritiker aufgetreten, der auch die Konfrontation mit CSU-Chef Markus Söder nicht scheute. Unmittelbarer Auslöser für Pschierers Wechsel zur FDP war eine Sitzung des Unterallgäuer CSU-Kreisvorstandes, in der der Markt Walder Bürgermeister Peter Wachler sein Interesse an einer Kandidatur in Pschierers Stimmkreis bekundete.
Mehr Nachrichten aus dem Allgäu lesen Sie hier.