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Lawinengefahr im Allgäu sinkt auf Lawinenwarnstufe 2 und ist damit mäßig

Bergsport

Weiter Lawinengefahr in den Bergen im Allgäu

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    In den Allgäuer Alpen herrschen noch immer winterliche Bedingungen - verbunden mit einer mäßigen Lawinengefahr. (Symbolbild)
    In den Allgäuer Alpen herrschen noch immer winterliche Bedingungen - verbunden mit einer mäßigen Lawinengefahr. (Symbolbild) Foto: picture alliance/dpa | Karl-Josef Hildenbrand

    Viele Sonnenstunden, Temperaturen bis zu 15 Grad - ab jetzt gibt es schönstes Frühlingswetter im Allgäu. Anders sieht es aber in den Bergen aus. Hier will der Winter - trotz Sonnenschein - bislang nicht weichen. Für Bergsportler gilt deswegen: Sie müssen weiterhin mit teils schwierigen Bedingungen rechnen - besonders auch was Lawinen betrifft. Aber: Die Lage entspannt sich derzeit etwas.

    Lawinengefahr in Allgäuer Alpen bleibt weiter erheblich

    In den Allgäuer Alpen ist die Lawinengefahr seit Dienstag gesunken. Oberhalb der Waldgrenze stuft der Lawinenwarndienst Bayern die Lawinengefahr mit mäßig ein (Lawinenwarnstufe 2 von 5). Ähnlich sieht die Situation in weiten Teilen Bayerns aus. Ausnahme sind aktuell die östlichen Chiemgauer Alpen, die Berchtesgadener Alpen und die Werdenfelser Alpen. Dort liegt die Gefahr von Lawinen weiterhin erheblich (Lawinenwarnstufe 3 von 5).

    Mit der Sonne, die ab Mittwoch auch in den Bergen herauskommt, können sich derzeit auch sogenannte Lockerschneelawinen von selbst lösen. Der Triebschnee in den Bergen ist laut dem Lawinenwarndienst Bayern störanfällig, und es können sich bei einer Zusatzbelastung auch Schneebretter von mittlerer Größe lösen.

    Unterhalb der Waldgrenze und ab einer Höhe von 1500 Metern herrscht im Allgäu derzeit Lawinenwarnstufe 1 - damit ist die Lawinengefahr gering.

    Die europäischen Gefahrenstufen für Lawinen

    Die Lawinenwarndienste Europas haben sich 1993 auf eine einheitliche Skala geeinigt. Dabei werden die fünf Gefahrenstufen auf Basis von Schneedeckenstabilität, Häufigkeit von Gefahrenstellen im Gelände und potentielle Lawinengröße festgelegt. Die fünf Stufen sind:

    • Gefahrenstufe 1 - geringe Lawinengefahr, rund fünf Prozent aller tödlichen Lawinenunfälle
    • Gefahrenstufe 2 - mäßige Lawinengefahr, rund ein Drittel aller tödlichen Lawinenunfälle
    • Gefahrenstufe 3 - erhebliche Lawinengefahr, rund die Hälfte aller tödlichen Lawinenunfälle
    • Gefahrenstufe 4 - große Lawinengefahr, rund zehn Prozent aller tödlichen Lawinenunfälle
    • Gefahrenstufe 5 - definitiver Verzicht aufs Skifahren empfohlen

    Die Gefahrenstufen sind dabei immer Prognosen und gelten nicht für einen bestimmten Einzelhang, sondern für eine Region mit mehr als 100 Quadratkilometern.

    Wie wird die Lawinengröße eingeteilt?

    Größe 1: kleine Lawine (Rutsch)

    • Es besteht eine geringe Verschüttungsgefahr
    • Personen können abstürzen
    • Lawine bleibt meist im Hang stehen

    Größe 2: mittlere Lawine

    • Personen können verschüttet, verletzt oder sogar getötet werden
    • Mittlere Lawinen erreichen meist auch den Hangfuß

    Größe 3: große Lawine

    • Autos können verschüttet oder schwer beschädigt werden
    • Kleine Gebäude können zerstört werden
    • Einzelne Bäume brechen
    • flache Geländeteile (unter 30 Grad) können überwunden werden, Distanz jedoch unter 50 Meter

    Größe 4 sehr große Lawine

    • Schwere Lkw und Züge können verschüttet oder zerstört werden
    • Die Lawine kann größere Gebäude und kleine Waldflächen zerstören
    • Flache Geländeteile (unter 30 Grad) werden über mehr als 50 Meter überwunden
    • Lawine kann den Talboden erreichen

    Größe 5: extrem große Lawine

    • Lawine hat katastrophales Zerstörungspotenzial
    • Gefahr einer verwüsteten Landschaft
    • Talboden wird erreicht
    • größte bekannte Auslauflänge

    Tipps um die Gefahr zu verringern

    Der Deutsche Alpenverein gibt Tipps, da die Überlebensrate von Verschütteten in den ersten 15 Minuten bei 90 Prozent liegt, danach aber drastisch fällt.

    • Lawinenlagebericht jeden Tag im Gelände lesen und verstehen
    • Lawinenverschüttetensuchgerät vor Tourbeginn prüfen und Notfall-Set mitnehmen
    • Nicht alleine ins Gelände gehen
    • Gegend beobachten
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