Immer wieder ist dieses Phänomen am Nachthimmel zu beobachten: Eine lange Kette aus hellen Lichtern bewegt sich in einer statischen Reihe quer über den Himmel. Sie ist minutenlang zu sehen - so wie beispielsweise erst am Dienstagabend über Kempten. Für ein Flugzeug ist sie viel zu lang. Aber was ist es dann? Außerirdische, die nun die Erde besuchen? Nein.
Es handelt sich weder um Außerirdische noch um andere Flugobjekte von anderen Planeten. Die Lichterkette besteht aus einigen neuen Starlink-Satelliten, die ins All geschossen werden. Die Satelliten gehören zum Starlink-Projekt des privaten Raumfahrtunternehmen SpaceX von Tesla-Chef Elon Musk. Etwa 3700 der Satelliten sind inzwischen im Erdorbit. Nach und nach schießt das Unternehmen weitere ins All. Und dann sind sie wieder als Lichterkette am Himmel zu entdecken.
Starlink-Satelliten sind am Himmel zu sehen - am besten kurz nach Sonnenuntergang
Die Satelliten sind nach dem Start relativ eng beeinander, sehr niedrig und deswegen sehr auffallend für Beobachter auf der Erde. Wer die "Lichterkette" selbst einmal sehen möchte, der kann sich auf der Internetseite findstarlink.com informieren, wo und wann das Phänomen zu beobachten ist. Die europäische Raumfahrtagentur ESA teilte mit, dass die ersten ein bis zwei Stunden nach Sonnenuntergang am besten dazu geeignet seien, um die Starlink-Satelliten zu beobachten.

Insgesamt will SpaceX über 12.000 Satelliten ins All schießen. Das Unternehmen möchte mit dem Programm möglichst viele Gebiete auf der Welt mit schnellem und preiswertem Breitband-Internet versorgen. Zuletzt erhielt das Projekt Aufmerksamkeit, als SpaceX sich dazu entschied,
. Für die ukrainischen Truppen ist die Nutzung des Satelliten-Internetdienstes Starlink im Kampf gegen Russland unverzichtbar. Wo es wegen zerstörter Infrastruktur keinen Zugang zu Mobilfunk und Internet mehr gibt, dient er sowohl Zivilisten als auch dem ukrainischen Militär als Kommunikationsmittel.Satelliten von SpaceX sollen deutlich kürzere Verzögerungszeiten bieten
Die jeweils über 200 Kilogramm schweren Satelliten sollen Daten von Bodenstationen bekommen und untereinander mit Hilfe von Lasern weiterleiten. Sie sollen in relativ niedrigen Umlaufbahnen fliegen und im Vergleich zu klassischer Satelliten-Kommunikation deutlich kürzere Verzögerungszeiten bieten. Astronomen kritisieren, dass irgendwann mehr Satelliten als Sterne am Nachthimmel zu sehen sein könnten. (mit dpa)