Zwei schwarz gekleidete und maskierte Männer dringen in ein Schmuckgeschäft auf der Lindauer Insel ein und bedrohen den Inhaber mit einem Messer. Die Täter entwenden Geld, Uhren und Gold aus dem Tresorraum. Gesamtwert der Beute: etwa 10.000 Euro an Bargeld sowie Schmuck und Gold in unbekannter Höhe. Auf Fahrrädern flüchten die Kriminellen. Ihr Opfer muss mit leichten Stichverletzungen im Krankenhaus behandelt werden. Über zwei Jahre ist dieser Überfall nun her, der sich am Nachmittag des 17. Januar 2020 ereignet hat. Einer der Täter wurde nun verurteilt.
Die damals sofort eingeleitete Fahndung der Polizei blieb zunächst erfolglos. Etwa 50 Beamte aus Lindau und dem angrenzenden Baden-Württemberg sowie ein österreichischer Hubschrauber und Bundespolizisten waren beteiligt; zeitweise wurden alle Personen kontrolliert, die über die Seebrücke von der Insel aufs Festland wollten. „Nach umfangreichen Ermittlungen, Spurenauswertungen und Zeugenvernehmungen konnte die Kripo Lindau zumindest einen der beiden Täter – einen zum Tatzeitpunkt 20-jährigen Mann aus dem Raum Lindau – ermitteln“, heißt es von der Polizei. Wegen dringenden Tatverdachts sei der Mann am 23. Dezember 2020 in Lindau gefasst worden und in Untersuchungshaft gekommen.
Jetzt hat das Kemptener Amtsgericht den inzwischen 22-jährigen Mann wegen schweren Raubes sowie wegen des unerlaubten Besitzes von Betäubungsmitteln zu einer Jugendfreiheitsstrafe von vier Jahren und sechs Monaten verurteilt. Vom zweiten Täter fehlt jede Spur. Auch vor Gericht machte der jetzt Verurteilte dazu keine Angaben. Immerhin seien während der Ermittlungen mehrere der geraubten Uhren wieder aufgetaucht, sagt Polizeisprecher Dominic Geißler.