Der Kaufbeurer Autor und Regisseur Leo Hiemer hat das Schicksal der kleinen Gabriele Schwarz recherchiert und die Wanderausstellung "Geliebte Gabi" konzipiert.
Bild: Ralf Lienert (Archiv)
Der Kaufbeurer Autor und Regisseur Leo Hiemer hat das Schicksal der kleinen Gabriele Schwarz recherchiert und die Wanderausstellung "Geliebte Gabi" konzipiert.
Bild: Ralf Lienert (Archiv)
80 Jahre ist es her, dass die kleine Gabriele Schwarz mit nur fünf Jahren in Auschwitz von den Nationalsozialisten ermordet wurde. Der Kaufbeurer Filmemacher Leo Hiemer hat ihr Schicksal in einer umfassenden Dokumentation aufgearbeitet und damit den Gräueltaten der NS-Diktatur auch im Allgäu ein Gesicht gegeben.
Der Freistaat Bayern unterstützt diese Wanderausstellung nun mit 25.000 Euro, das gibt Landtagsabgeordneter Bernhard Pohl (Freie Wähler) in einer Pressemitteilung bekannt. Die Schau, die schon an vielen Orten in der Region zu sehen war, soll in allen sieben Regierungsbezirken gezeigt werden. Auftakt ist im Bayerischen Landtag. „Erinnerungskultur ist die Grundlage dafür, dass sich die unfassbaren Verbrechen des Nationalsozialismus niemals wiederholen“, sagt Pohl. Es sei wichtig, der heutigen Generation die Gräueltaten anhand von konkreten Schicksalen vor Augen zu führen.
Gabi wurde am 16. März 1943 mit nur fünf Jahren von den Nazis in Auschwitz ermordet. In ihrem Geburtsort Marktoberdorf und in Stiefenhofen, wo Gabi bei einer Pflegefamilie lebte, wird des Todestages mit feierlichen Messen gedacht. In Marktoberdorf wird am Sonntag, 12. März, um 10.30 Uhr eine Messe für sie gelesen. Pfarrer Schmid zelebriert den Gottesdienst und geht auf das Schicksal des Mädchens ein. Dass so viel über Gabi bekannt ist, ist dem Kaufbeurer Autor und Regisseur Leo Hiemer zu verdanken. Er hat die Ereignisse jener Zeit beharrlich erforscht, Gabis Schicksal dokumentiert und auf vielfältige Weise, etwa in einem Spielfilm, einem Buch und einer Ausstellung, weitererzählt. Auch Leo Hiemer wird bei der Messe anwesend sein und im Anschluss an der Gedenkstätte für Gabi auf dem Schlossfriedhof sprechen.
In Stiefenhofen wird am Freitag, 17. März, um 14.30 Uhr Gabis Schicksal gedacht. Die Andacht findet direkt an der Gedenktafel bei der Pfarrkirche statt. Leo Hiemer spricht danach noch einige Worte.
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