Der Waaler Benedikt Hornung wird zum 400-jährigen Bestehen der Passionsspiele die Rolle des Jesus spielen.
Bild: Ulrike Propach, Passionsspielgemeinschaft Waal
Der Waaler Benedikt Hornung wird zum 400-jährigen Bestehen der Passionsspiele die Rolle des Jesus spielen.
Bild: Ulrike Propach, Passionsspielgemeinschaft Waal
In der Serie Heimatentdecker gibt es in unserer Zeitung in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband jede Woche Tipps für mehr Heimatglück. Wir stellen Angebote und Projekte im Ostallgäu vor, die es ohne Tourismus nicht gäbe.
„Mich begeistert die über 400 Jahre alte Tradition, die auf einem Gelübde basiert, das die Waaler mit den Passionsspielen immer wieder erneuern“, erzählt Ulrike Propach, die sich ehrenamtlich für die Aufführungen in Waal als Ansprechpartnerin für Medien engagiert und als Marktoberdorferin eine „Exotin“ im Team ist, wie sie selbst sagt.
Fast alle 190 Mitwirkenden kommen aus Waal direkt oder einem Radius von 20 Kilometern. Sie spielen die letzten Tage Jesu vor dem Kreuztod bis über die Auferstehung hinaus, weil das ihre Vorfahren gelobt hatten, als vor 400 Jahren die Pest in ihrem Dorf gewütet hatte – eine enorme Gemeinschaftsleistung und ein Erbe, das den Waalern quasi in die Wiege gelegt wird.
„An den Passionsspielen kommt hier niemand vorbei“, weiß Propach: „Die Großeltern nehmen ihre Enkel mit und so sind vom Baby bis zum über 80-Jährigen alle auf der Bühne.“ Damit ist Waal der einzige Ort in Schwaben, in dem sich eine solche Tradition erhalten hat. Propach erklärt dazu: „Das kann ja als Einheimischer durchaus neugierig machen, welches beharrliche Völkchen sich hier versammelt und mit seinen verschiedenen musischen Neigungen zusammenkommt.“
Im nächsten Jahr blickt Waal auf 400 Jahre Tradition zurück. Zu diesem Jubiläum gibt es 2023 eine komplett neue Fassung und es wird erstmals auch ein Orchester spielen. Der Kartenvorverkauf für die Passionsspiele hat bereits begonnen. Wer also ein Stück Heimat unter den Christbaum legen mag...
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