Ballettschule

"Endlich... Tanzen!" 250 Ballettschüler fegen in Marktoberdorf übers Parkett

Ihre Leidenschaft fürs Tanzen stand diesen Tänzerinnen der Ballettschule Schongau im Modeon geradezu ins Gesicht geschrieben.

Ihre Leidenschaft fürs Tanzen stand diesen Tänzerinnen der Ballettschule Schongau im Modeon geradezu ins Gesicht geschrieben.

Bild: Alfred Michel

Ihre Leidenschaft fürs Tanzen stand diesen Tänzerinnen der Ballettschule Schongau im Modeon geradezu ins Gesicht geschrieben.

Bild: Alfred Michel

Was beim Ballettabend in Marktoberdorf leicht und schwerelos aussieht, erforderte beim Üben in der Ballettschule Schongau zuvor aber viel Schweiß und Einsatz.
17.03.2023 | Stand: 10:00 Uhr

„Endlich… Tanzen!“ war der 22. Ballettabend der Ballettschule Schongau im Modeon in Marktoberdorf überschrieben. Denn während der Pandemie bestand ein achtmonatiges Tanzunterrichtsverbot. Erst im Juli 2021 durfte die Ballettschule ihre Türen für den Tanzunterricht wieder öffnen. Zur Freude der Zuschauerinnen und Zuschauer im voll besetzten Saal zeigten die Tänzerinnen und Tänzer, was sie seither wieder gelernt haben. (Lesen Sie auch: "Die Physiker" im Modeon Marktoberdorf: Ein Klassiker mit bedrückender Aktualität.)

Mehr als 100 Helferinnen und Helfer hinter der Modeon-Bühne in Marktoberdorf

„Wir sind ausverkauft“, freute sich denn auch Herbert Groß, seit 2001 als Tanzpädagoge für Jazz-/Modern Dance und Hip Hop an der Ballettschule. Es sei einfach nur schön, dass die 250 bis 280 Schülerinnen und Schüler der Schule nun wieder ihr Können zeigen dürfen, sagte er. Er dankte den weiteren Lehrerinnen und Lehrern sowie den über 100 Helferinnen und Helfern hinter der Bühne.

Dann wuselte die Jazz Company nach einer Choreografie von Groß durchs Publikum auf die Bühne, um diese tanzend sauber zu machen. Darauf folgten die Primary- und Grade 2-Gruppen. Begeistert klatschten die Zuschauer Beifall für die Kleinsten, die anfangs mit ernsthaften Gesichtchen nach einer Choreografie von Gitti Frommhold-Horber über die Bühne wirbelten.

Auch die jüngsten Ballerinas der Ballettschule Schongau zeigten im Modeon in Marktoberdorf, was sie können.
Auch die jüngsten Ballerinas der Ballettschule Schongau zeigten im Modeon in Marktoberdorf, was sie können.
Bild: Alfred Michel

Sie tanzen als Schneeflocken aus dem "Nussknacker"

Die klassische Company tanzte als Schneeflocken aus „Nussknacker“ (Choreografie Anne Blackwell), gefolgt von Schlummer- und Traumfeen (Choreografie Evi Neumann). Und was so leicht und schwerelos aussah, erforderte viel Schweiß und Übung, erzählte Groß.

Weitere Choreografien steuerten Lisa Keim, Anne Blackwell, Fabian Kammerer, Sophia Ressle und Valentin Üffing bei. Dabei hatten sich alle einiges einfallen lassen, damit die Schülerinnen und Schüler all die zahlreichen Facetten der einzelnen Tanzformen zeigen konnten. Auch der Aufbau des Abends hatte sich gegenüber früher verändert.

Bei dem Ballettabend wurden die Tanzarten - von klassisch über Jazztanz bis Hip Hop - bunt gemischt

Wurde einst im ersten Teil des Abends klassischer Tanz, insbesondere Spitzentanz, gezeigt und im zweiten Teil dann Hip Hop, Jazztanz und alle Formen des modernen Tanzes, waren diesmal die verschiedenen Tanzarten bunt gemischt. Die ständig wechselten bunten Kostüme von Heidi Felbier und Diemut Bartl samt Einsatz von Lichterkränzen und Leuchtstäben setzten noch eins drauf.

Vor allem die Tänze mit den bunten Schirmen boten ein fröhliches Bild. Da erschollen, berechtigt, immer wieder Bravorufe. Ein hübscher Einfall war auch, dass oftmals die Kleinsten einen Tanz begannen, den andere Gruppierungen dann übernahmen. Im Bühnenhintergrund wurden jeweils passende Bilder eingespielt.

Beim Hip Hop werden Streit, Misssbrauch, Freundschaft und Lieber tänzerisch dargestellt

So gestalteten sich die drei Stunden der Vorführungen als überaus kurzweilig. Vom klassischen Spitzentanz über weite Sprünge bis zu „Ballett einmal anders“ zeigte die klassische Company die einzelnen Facetten vom klassischen bis zum modernen Ballett. Bereits 13 Jahre Tanzunterricht hatten die Tänzerinnen des gezeigten Spitzentanzes. Anhaltender Beifall war ihnen sicher.

Aber auch die Hip-Hop-Tänzerinnen und Tänzer boten ausdrucksstarke Bilder, stellten tänzerisch Situationen wie Streit, Missbrauch, Freundschaft oder Liebe dar. Und nicht nur die Zuschauer hatten ihre helle Freude an den Auftritten. Auch den Auftretenden war die Freude am Tanzen ins Gesicht geschrieben. So hatten alle „eine gute Zeit zusammen“ – wie die Jazz Company vortanzte. Der Schlussbeifall wollte nicht enden.