Übung für den Ernstfall

Wenn Hacker Rettungsdienste wie die Feuerwehr Obergünzburg lahmlegen

Wie kommunizieren Rettungsdienste wie die Feuerwehr nach einem Hackerangriff? Auch dieses Thema sprach Kreisbrandmeister Ulrich Schindele bei einer Schulung bei der Obergünzburger Feuerwehr an.

Wie kommunizieren Rettungsdienste wie die Feuerwehr nach einem Hackerangriff? Auch dieses Thema sprach Kreisbrandmeister Ulrich Schindele bei einer Schulung bei der Obergünzburger Feuerwehr an.

Bild: Lino Mirgeler, dpa (Symbolbild)

Wie kommunizieren Rettungsdienste wie die Feuerwehr nach einem Hackerangriff? Auch dieses Thema sprach Kreisbrandmeister Ulrich Schindele bei einer Schulung bei der Obergünzburger Feuerwehr an.

Bild: Lino Mirgeler, dpa (Symbolbild)

Beim Übungsabend lernen die Feuerwehrler aus Obergünzburg die Abläufe bei einem Ernstfall. Der besteht heutzutage nicht mehr nur aus den klassischen Einsätzen.
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Von Stefan Sörgel
26.01.2023 | Stand: 04:00 Uhr

Katastrophenalarm in Obergünzburg. Ist dies möglich? Wann ist überhaupt von einer Katastrophe zu sprechen? Welche Einsätze kommen dann auf die Feuerwehr Obergünzburg zu? Und welche Einsatzmittel stehen zur Verfügung? Diese Fragen standen bei der ersten Übung im neuen Jahr im Mittelpunkt. Obwohl das Thema auf den ersten Blick sehr theoretisch ist, waren fast 50 Feuerwehrfrauen und -männer in den Unterrichtsraum gekommen (Lesen Sie auch: Blackout in Marktoberdorf - und dann?).

Feuerwehr übt Katastrophenfall in Theorie und Praxis

Dank eines interessanten Vortrags und drei Übungsstationen gelang es Kommandant Stefan Rauscher, dieses für eine Feuerwehr nicht alltägliche Thema zu erarbeiten. Obwohl der Markt Obergünzburg in den vergangenen Jahren viel in den Hochwasserschutz investiert hat, am Übungsabend der Schnee in weite Ferne gerückt und die Strom- und Gasversorgung gesichert war, kann doch jederzeit die Feuerwehr mit all ihren Kräften, Geräten und Fahrzeugen gefordert sein. Das zeigten die Schilderungen der älteren Feuerwehrlern, die von solchen Einsätzen berichteten. In der heutigen Zeit kommen zu den klassischen Katastrophen die Cyberangriffe auf die Energieversorger, die Krankenhäuser, Firmen und öffentlichen Einrichtungen dazu. Dann kann sich sehr schnell die Frage stellen, wie die Rettungsorganisationen alarmiert und wie diese Informationen von der Leitstelle an die Feuerwehr übermittelt werden.

Wie die Wehr die Reichweite des Funkverkehrs vergrößert

Kommandant Rauscher erläuterte anhand des Bayerischen Katastrophenschutzgesetzes, wie der Markt Obergünzburg im Falle eines Falles agiert, wie der Funkverkehr geregelt ist, die Einsatzmittel eingesetzt werden und welche Aufgaben auf die Feuerwehr zukommen. In den anschließenden Gruppenarbeiten ging es um den Aufbau eines Repeaters, mit dem die Reichweite der Funkgeräte vor Ort deutlich erweitert werden kann.

Kreisbrandmeister Uli Schindele stellte ein Analogfunkgerät vor, wie es bis vor einigen Jahren Standard war und auch heute noch in zahlreichen Fahrzeugen vorhanden ist. Eine weitere Gruppe beschäftigte sich mit dem Aufbau und der Arbeit einer Abschnittsführungsstelle, welche bei Großschadenslagen von der Feuerwehr Obergünzburg für den nordwestlichen Landkreis gebildet wird.

Der Abend hat gezeigt, dass die Feuerwehr Obergünzburg auch bei einem größeren Einsatzgeschehen gut aufgestellt ist. Neben dem Fuhrpark liegt dies vor allem an den vielen Frauen und Männern, die sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich in den Dienst der Allgemeinheit stellen – und durch die zahlreichen Übungen, Lehrgänge und Ausbildungen auf die vielfältigen Aufgaben einer Feuerwehr vorbereitet sind.

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